Rezension

Nichts für schwache Nerven

Totentier: Psychothriller -

Totentier: Psychothriller
von Nicole Siemer

Bewertet mit 4 Sternen

Nach „Akuma“ ist dieser Psychothriller mein zweites Buch der Autorin und auch dieser konnte mich wieder fesseln. Das Taschenbuch enthält eine Inhaltswarnung, dass die fiktiven Schilderungen von Erlebnissen evtl. bei Betroffenen entsprechende Reize auslösen können.

Diese Warnung ist allerdings erst nach der Story abgedruckt worden und sollte meiner Meinung nach zu Beginn eines Thrillers gesetzt werden, denn welcher Leser blättert erst mal ans Ende?

 

So war ich tatsächlich auch zu Beginn etwas geschockt, wie heftig die Beschreibungen über Gewalt und Verstümmelungen gegenüber Tieren und Menschen sowie den Tod geschildert sind. Dieser Plot ist definitiv nichts für schwache Nerven doch trotzdem schaffte es Nicole Siemer mich zu fesseln.

 

In dieser Story geht es um die brutalen Mode in Grubingen, bei welchem der Mörder sich Tierquäler als Opfer aussucht. Der Killer scheint sich wohl als eine Art Gerechtigkeitskämpfer für Tiere zu halten und tötet deshalb seine Opfer auf die gleiche Art ihrer Verbrechen.

Die SoKo „Tierrächer“ ernennt den Kriminalhauptkommissar Markus Penning zum Leiter. Dieser kommt nach einer viermonatigen Auszeit aufgrund des schweren Verlustes seiner Frau Jasmin wieder in den Dienst. Er weiß nicht ob er den Herausforderungen schon gewachsen ist, denn ihn quälen seitdem seltsame Aussetzer, die auch an seinem momentanen Alkoholkonsum liegen könnten. Allerdings findet er in seiner Trauer gerade nur bei seinen geliebten Haustieren und der Flasche Halt.

Eine Leiche nach der anderen wird aufgefunden und der Fall nimmt schnell Fahrt auf. Als Markus in seiner Wohnung sogar Tatgegenstände findet und für so manchen Blackout keine Erinnerung hat, zweifelt er an sich selbst.

Will ihm jemand die Morde anhängen oder ist er sogar selbst der Tierrächer?

 

Von Beginn an ist die Spannung recht hoch und war direkt nach den ersten Seiten in der Story drin. Die Autorin hat mit Markus und seinem Vorgesetzten Frederick sowie Nathalie sehr authentische Charaktere erschaffen, die perfekt in die Geschichte eingebracht wurden. Der Leser erlebt die Story in der Erzählperspektive und kann aufgrund der Gedankengänge mit Markus direkt mitfühlen. Nicole hat wieder etwas Mystisches und Fantasy eingebaut, aber mir gefielen die Dialoge des Engelchen und des Teufelchen von Markus, die die Story absolut auffrischten.

 

Mein Fazit:

Ein tolles Lesevergnügen mit einem fesselnden Plot, der allerdings nichts für zarte Gemüter ist.