Rezension

Nichts für schwache Nerven

Overkill -

Overkill
von Astrid Korten

Bewertet mit 5 Sternen

Astrid Korten und Eva-Maria Silber. Zwei Meisterinnen ihres Fachs haben sich zusammengetan, um dieses Buch zu schreiben. Beide sind dafür bekannt, wahre Begebenheiten in ihren Romanen zu verwenden. Astrid Korten kenne und bewundere ich schon lange für ihre akribische Recherche, dafür, dass sie die Dinge benennt und nicht die Augen davor verschließt und nicht zuletzt für ihren überaus spannenden Schreibstil. Von Eva-Maria Silber habe ich bisher nur ein Buch gelesen (warum nur?), das mir außerordentlich gut gefallen hat. Sie steht in ihrem Können auf einer Stufe mit ihrer Co-Autorin und die Kooperation der beiden ist sehr gut gelungen. Man bemerkt keine Brüche, keinen unterschiedlichen Stil, so sehr verschmelzen die beiden miteinander und ihr Buch wirkt so, als wäre es von einer Hand geschrieben.

Der Fall sorgt für Gänsehaut von der ersten Seite an. Er fordert den Leser und lässt ihn in die tiefsten Abgründe blicken. Mich schaudert immer noch, wenn ich an den "Sohn" denke. Wie ist es möglich, einen Menschen derart zu manipulieren, zu brechen? Der Plot ist nichts für schwache Nerven, vor allem mir als Mutter, geht das Thema "verschwundene Kinder" unheimlich nahe. Die beiden Autorinnen schonen uns Leser auch nicht, sondern sie werfen uns direkt ins kalte Wasser. Und trotzdem musste ich immer weiterlesen, war in einem regelrechten Strudel gefangen, der mich immer tiefer und tiefer zog. Das Ende hat mich überrascht, das bin ich von Astrid Korten aber gewohnt, denn bei ihr ist es nie, wie man meint, sie hat immer noch ein As in Petto. Eva-Maria Silber steht ihr da keineswegs nach, mir scheint da haben sich zwei Schwestern im Geiste gefunden, die sich perfekt ergänzen. Ich würde mich mich über weitere Bücher der Beiden freuen und kann dieses nur weiterempfehlen.