Rezension

Nichts ist, wie es vorher war

Fräulein Anna, Gerichtsmedizin (Die Gerichtsärztin 2) -

Fräulein Anna, Gerichtsmedizin (Die Gerichtsärztin 2)
von Petra Aicher

Bewertet mit 3.5 Sternen

Dieser historische Roman spielt zwischen der Kaiserzeit und dem Ausbruch des Krieges. Vor acht Wochen wurde Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich in Sarajevo erschossen. Am 28. Juli 1914 erklärte Österreich-Ungarn Serbien den Krieg, der 1. Weltkrieg bricht aus.

Dieser historische Roman spielt zwischen der Kaiserzeit und dem Ausbruch des Krieges. Vor acht Wochen wurde Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich in Sarajevo erschossen. Am 28. Juli 1914 erklärte Österreich-Ungarn Serbien den Krieg, der 1. Weltkrieg bricht aus.

Zwei Themenschwerpunkte beinhaltet das Buch. Zum einen die Morde im Münchner Stadtteil Schwabing und zum anderen der 1. Weltkrieg. Die Autorin hat gut herausgestellt, wie die anfängliche Euphorie in der Heimat nach und nach in Angst, Verzweiflung und Empörung umschlägt. Dabei sind die Schwabinger Anarchisten und die Giesinger Sozialisten auf Feindschaft eingestellt. Der Schwiegervater von Friedrich von Weynand allerdings profitiert in der Heimat von diesem Krieg, da er Rüstungsmaterial produziert.

Bei den Ermittlungen hat man sich auf eine Person fokussiert, die sich sowohl als Täter als auch als mögliches Opfer (?) wie ein roter Faden durch den Inhalt zieht. Das ungleiche Paar Anna Zech und Friedrich von Weynand suchen ganz im Sinne von Detektiven nach dem Mörder und unterstützen dabei die Polizei.

Allerdings wirft es kein gutes Licht auf die Münchner Polizei, dass ausgerechnet diese beiden „Hilfssheriffs“ den richtigen Weg zur Lösung des Falls finden.

Anna kommt aus ärmlichen Verhältnissen und arbeitet als Assistentin in der Münchner Gerichtsmedizin der königlichen Anatomie und der aus gehobenen Kreisen stammende Friedrich ist als Klatschreporter unter dem Pseudonym Fritz Nachtwey für seinen Generalanzeiger des Öfteren im Einsatz. Obwohl die Beiden so verschieden sind, harmonieren sie sehr gut miteinander.

Fazit:

Eigentlich habe ich dieses Buch gelesen, um meinen Horizont zu erweitern. Harte Thriller im Stil eines Chris Carter oder eines Simon Beckett sind eher mein Genre. Trotzdem hoffe ich, dass ich in dieser Rezension der Autorin mit einer einigermaßen guten Bewertung gerecht werden kann.
Petra Aicher passt den Schreibstil der Zeit an und beschreibt die einzelnen Figuren mit ihren Stärken und Schwächen.
Was mir nicht so gut gefallen hat, ist das Abdriften in den bayerischen Dialekt bei einigen Ausdrücken, die wohl dazu dienen sollen, dem Leser den Ort der Handlung immer wieder ins Gedächtnis zu rufen.
Ich hätte mir auch gewünscht, dass es mehr Verdächtige gegeben hätte, um die Handlung noch spannender zu gestalten.
Hier gibt es meiner Meinung nach noch Luft nach oben und ich vergebe 3,5 von 5 Sternen.