Rezension

Nie die Hoffnung verlieren !

Das rote Band der Hoffnung -

Das rote Band der Hoffnung
von Lucy Adlington

Bewertet mit 5 Sternen

Die 14jährige Ella wird auf dem Heimweg von der Schule aufgegriffen und nach  Ausschwitz-Birkenau deportiert. Eben noch behütete Enkelin, die vom eigenen Modesalon träumt, findet sie sich in der Hölle wieder. Nun geht es nur noch darum, zu überleben. 

Glücklicherweise wird Ella der Nähwerkstatt zugewiesen. Dort wird exklusive Bekleidung für die Aufseher und ihre Familien angefertigt. Hier trifft Ella das Mädchen Rose, die ständig phantasievolle Geschichten erzählt und ihr Mitgefühl behält. Langsam entwickelt sich Freundschaft zwischen den beiden. Rose gibt Ella Hoffnung mit ihren Träumen von einer besseren Welt. Ella achtet darauf , dass Rose nicht verloren geht in diesem Universum aus Hunger, Niedertracht und Willkür.

Dann wird Rose krank,  das schlimmste was passieren kann.

Der Autorin ist es wunderbar gelungen, das Grauen eines Konzentrationslagers darzustellen, ohne zu viele grausame Details darzustellen. So beschreibt sie die tägliche Suppe als braune Brühe und die Freude, wenn eine Karottenscheibe darin schwimmt. Jeder kann sich gut vorstellen, dass diese Suppe nicht satt machen kann. Geschweige denn die Kraft gibt, schere Arbeit verrichten zu können.

Ella will überleben. Kraft gibt ihr ihr Traum vom eigenen Modeatelier und dass sie sich nicht ihren Namen nehmen lässt. Aber Überleben bedeutet auch, die Chance auf mehr essen auch auf Kosten anderer zu ergreifen.

Rose ist der Gegenentwurf zu Ella. Rose lebt in ihren Phantasiegeschichten. Wenn sie etwas zu essen hat, teilt sie bereitwillig. Als sie krank wird und es keine ärztliche Hilfe gibt, war ich unglaublich traurig. Um so heftiger war mein Wunsch, dass Ella diese Hölle überleben möge.

Das Ende ist so märchenhaft wie Roses Geschichten.

Da es sich um ein Jugendbuch handelt, fand ich den Schluss absolut passend, da er Hoffnung auf bessere Zeiten macht. Eine Hoffnung, die angesichts der aktuellen Ereignisse überall auf der Welt, auch heute noch so wichtig ist.

Es ist unerlässlich, dass die Gräuel des Naziterrors nicht in Vergessenheit geraten und junge Menschen erfahren, zu was Menschen fähig sind - im Guten und im Bösen. Der Autorin gelingt es, die Balance zwischen Information und dem Erzählen einer bewegenden Geschichte, auf wunderbare Weise.

Das Buch ist meiner Meinung nach für jede Altersgruppe lesenswert.