Niveauvolle Unterhaltung
Bewertet mit 4 Sternen
Das Spiel der Königin erzählt die Geschichte der letzten Königin von Henry VIII, Katherine Parr. Zweifache Witwe ist sie, ihr letzter Mann gerade erst verstorben, als das Auge des Königs auf sie fällt. Doch sie liebt einen Anderen... Dennoch: Mit ihrer Stieftochter Meg und deren Dienerin und Freundin Dot muss sie sich dem Leben am Hofe anpassen. Für die eigensinnige und freiheitsliebende Frau ist das nicht einfach.
Dieser historische Roman ist gut recherchiert und besticht vorallem durch die Perspektivenwechsel zwischen der Dienerin Dot und ihrer Herrin, der Königin. Obwohl sie so nahe beieinander leben, fast Freundinnen sind, trennt sie Welten. Die verschiedenen Sichtweisen auf Reformation und Macht sind wirklich interessant. Allerdings ist es eindeutig ein „Frauenroman“. Es geht um Liebe, Betrug und auch schon mal um Menstruation. Mich hat es kaum gestört, aber man muss es sich bewusst machen. Dennoch ist es niveauvolle Unterhaltung – es hat deutlich mehr Hintergrund als zum Beispiel Romane von Iny Lorentz. Zudem ist Katherine Parr eine interessante Frau. Letztendlich ist sie die einzige Frau Henrys, die den König überlebt und in Ehre Witwe sein kann. Sie ist Politikerin, Reformerin und Aufsteigerin wider Willen.
Fazit: Unterhaltender Roman, der sich zwar eindeutig an weibliches Publikum richtet, aber einen tiefen Einblick in die Tudor-Zeit bietet.