Rezension

Not my cup of tea?

Der Fluch der falschen Frage - Lemony Snicket

Der Fluch der falschen Frage
von Lemony Snicket

Bewertet mit 3 Sternen

Von mir gibt es zwar keine universelle Leseempfehlung, aber Fans und Interessierte können dem Buch auf jeden Fall eine Chance geben!

"Der Fluch der falschen Frage" ist mein erstes Buch von Lemony Snicket, obwohl ich natürlich schon einiges von ihm gehört und damals "Eine Reihe betrüblicher Ereignisse" gesehen habe. Details über seine Welt kannte ich aber noch nicht, was ich hiermit ändern wollte.
Gleich zu Beginn wird man ziemlich abrupt in die Geschichte geworfen. Es sind verwirrende Umstände, in denen man dem jungen Lemony Snicket zum ersten Mal begegnet und die erst zum Ende hin erklärt werden. Da es sich hier ja um die Vorgeschichte von Lemony Snicket selbst handelt, und ich wie gesagt kaum etwas über diese fiktive Persönlichkeit weiß, hatte ich gehofft einige Hintergrundinformationen zu bekommen. Doch auch wenn sich nach und nach ein Bild zusammenfügt, ist man trotzdem nicht schlauer als am Anfang - im Gegenteil.
Man hat durchgängig das Gefühl, mit Absicht irritiert zu werden und muss erst lange nachdenken, um zu verstehen was diese Geschichte bedeutet. Die Stadt Schwarz-aus-dem-Meer ist eine ziemlich trostlose Kulisse, und auch die Charaktere schließt man nicht unbedingt ins Herz. Das gilt besonders für die Erwachsenen, die alle äußerst merkwürdig sind. Die Kinder scheinen als Einzige klar zu sehen und eindeutigere Persönlichkeiten zu haben, was ziemlich interessant ist.
Das gilt auch für Lemony Snicket selbst, denn obwohl er schnell zu einem sympatischen Charakter wird hat er auch vor dem Leser noch einige Geheimnisse. Neben dem Fall in Schwarz-aus-dem-Meer hat er eine andere Mission die ihm persönlich wichtiger ist, doch Details bekommt man hier ebenfalls nur schleppend. Die Stadt selbst ist, ähnlich wie die meisten Erwachsenen, ziemlich eintönig, trostlos und für mich der Hauptgrund, warum ich nicht unbedingt auf die nächsten Bände brenne. Anscheinend spielt die gesamte Reihe dort, und selbst mental möchte ich keine Minute länger als nötig an diesem Ort verbringen.
"Der Fluch der falschen Frage" erinnert ein wenig an Professor Layton, nur dass der junge Lehrling ein eher ungewöhnlicher Protagonist ist und seine Mentorin äußerst inkompetent wirkt. Dass man als Leser gefordert wird sollte man vorher auf jeden Fall wissen, und auch das Setting lädt nicht gerade zum Träumen ein. Dennoch war es ein unterhaltsames Buch, dass vielleicht noch besser wird wenn man mehr über Lemony Snicket weiß. Ich vergebe drei BlackTeaCups, da mich einfach zu viel irritiert hat und die Begeisterung eher ausblieb. Von mir gibt es damit zwar keine universelle Leseempfehlung, aber Fans und Interessierte können dem Buch auf jeden Fall eine Chance geben!