Rezension

Nur für Liebhaber

The Monk
von Matthew Gr. Lewis

Bewertet mit 3 Sternen

The Monk ist ein Klassiker der britischen Literatur – es gilt als erste Gothic Novel – und dabei von erstaunlich moderner Brutalität.

 

Ambrosius ist der angesehenste Mönch in Madrid. Seine Predigten werden besucht wie Rockkonzerte und jeder will ihn als Beichtvater. Fast gilt er als Heiliger.

 

Agnes ist eine Nonne – allerdings eine mit einem Geheimnis. Als es bekannt wird, lässt man Agnes verschwinden. Verzweifelt wird sie von ihrem Bruder Lorenzo gesucht.

 

Auch Lorenzo besucht die Predigt Ambrosius' und trifft dort die reizende Antonia. Halbwaise und erzogen fern ab der lärmenden Stadt bezaubert sie jeden, der ihr begegnet. Aber wird sein Onkel zustimmen, wenn er das mittellose Mädchen heiraten will?

 

Der Roman hat zu Beginn drei Handlungsstränge, die sich immer weiter verwickeln. Manchmal ist es recht schwierig, die Zusammenhänge zu erfassen, aber letztendlich wird es spannend. Die Thematiken dabei sind – abgesehen von gewissen übernatürlichen Aspekten – hoch brisant für die damalige Zeit. Ende des 18. Jahrhunderts wurde das Buch veröffentlicht und erzählt von Grausamkeit, Verbrechen und Sex. Und das wirklich erstaunlich explizit.

 

Ich muss sagen, dass mir aber der übernatürliche Aspekt zu viel wurde. Zudem blieben die Figuren, selbst wenn man sie mit anderen Romanen zur Jahrhundertwende zum 19. Jahrhundert vergleicht, relativ eindimensional – zumindest abgesehen von Ambrosius.

 

Fazit: Ein lesenswerter Klassiker, erstaunlich explizit und kritisch. Allerdings nur geeignet, wenn man wirklich gerne Bücher aus der Zeit liest. Sonst wirkt der Roman doch etwas abstrus und die Charaktere eindimensional.