Rezension

Nur ziemlich beste Freunde?

The Best Thing That Never Happened to Me - Jimmy Rice, Laura Tait

The Best Thing That Never Happened to Me
von Jimmy Rice Laura Tait

Bewertet mit 4 Sternen

Während ihrer Schulzeit in einem englischen Provinzstädtchen sind Holly und Alex beste Freunde, die sich immer aufeinander verlassen können. Sie entwickeln tiefere Gefühle füreinander, ohne dass sie dem anderen diese eingestehen. Holly geht zum Studieren und Arbeiten nach London, Alex bleibt als Lehrer in seiner Heimatstadt. Elf Jahre haben sie keinen Kontakt zueinander, bis auch Alex nach London zieht. Inzwischen hat Holly eine feste, aber geheim gehaltene Beziehung zu ihrem Chef. Beider Gefühle füreinander erwachen erneut. Noch immer offenbaren sie sie aber nicht. Es folgt eine Zeit der Irrungen und Wirrungen. Ob Holly und Alex am Ende doch noch zusammenkommen?

 

Es handelt sich um einen angenehm zu lesenden romantischen Liebesroman aus dem Genre Chick-lit. Die Besonderheit besteht darin, dass sie ein Autorenduo – selbst beste Freunde - gemeinsam geschrieben hat. Dennoch fügt sich alles passend und schlüssig zusammen. Das Geschehen an sich ähnelt dem anderer Chick-lits. Wieder einmal sind zwei Singles um die dreißig mit beruflichen Problemen auf der Suche nach dem/der Richtigen. Zu viel darf man also nicht erwarten. Für mich überwiegen aber die neuen Ideen, insbesondere die thematisierte Frage, ob es zwischen Mann und Frau eine bloß platonische Freundschaft geben kann oder zwangsläufig Gefühle im Spiel sind. Das Lesen macht richtig Spaß. Irgendwann wird man sich an den Kopf fassen und meinen, jetzt endlich müssen die beiden doch zueinander finden. Aber weit gefehlt – ihnen steht ein weiter Weg bevor, gepflastert mit verpassten/nicht wahrgenommenen Chancen, Missverständnissen, Mutlosigkeit im entscheidenden Moment. Was am Ende herauskommt, ist natürlich vorhersehbar und soll es auch sein. Gefallen hat mir der formale Aufbau – es wechseln sich Kapitel aus Alex und Hollys Sicht ab, die zudem noch zwischen der Gegenwart und der Zeit von vor elf Jahren springen. Gut kenntlich gemacht, fällt die Orientierung dennoch nicht schwer. Auf diese Weise wird der Leser umfassend über die äußere Situation und das Gefühlsleben der Protagonisten informiert.

Da ich zur englischen Fassung gegriffen habe, die durchaus auch für Leser mit wenig Englischpraxis geeignet ist, konnte ich nebenbei meine Englischkenntnisse auffrischen.

Alles in allem bewerte ich das Buch mit 4 von 5 Sternen.