Rezension

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Dreimal im Leben - Arturo Pérez-Reverte

Dreimal im Leben
von Arturo Perez-Reverte

Bewertet mit 4 Sternen

"Dreimal im Leben" ist für mich ein überzeugender Roman, der in einer besonderen Weise Melancholie und Gefühle einfängt. 
Der Protagonist Max Costa und seine Liebe für Mecha, die ihm dreimal im Leben, nämlich auf einem Kreuzfahrtschiff, später in Nizza und zuletzt in Sorrent begegnet, eigentlich aber sein halbes Leben mitbestimmt, haben mich oft bewegt und konnten mich packen.
Der Schreibstil des Autors ist zugegebenermaßen nicht ganz einfach. Gerade zu Anfang brauchte ich eine längere Eingewöhnungsphase. Wenn man aber einmal in der Geschichte drin ist, liest es sich flüssig und interessant. Gerade diese Ausflüge in die Kriminalität und der Einblick in das Leben eines "Meisterdiebes" vor der Kulisse des beginnenden 20. Jahrhunderts fand ich sehr gelungen. Später kommt das Thema Schach dazu, was ich ebenfalls sehr bereichernd fand.
Für mich war es teilweise ein wenig schwierig, den vielen Zeitsprüngen zu folgen. Man kriegt zwar ganz gut raus, an welchen Merkmalen man die einzelnen Phasen unterscheiden kann (später ist es zum Beispiel so, dass immer im Präsens aus Sorrent und im Präteritum aus Nizza berichtet wird), aber gerade in Kombination mit den vielen ausländischen und teilweise schwer zu merkenden Namen liest es sich dadurch einfach komplizierter. Ich persönlich hätte mir an manchen Stellen eine geradlinigere (nicht einfachere!) Erzählweise gewünscht.

Insgesamt für mich ein lesenswerter Roman, der mit einer leisen Melancholie zu packen weiß.