Rezension

Ohne große Spannung

Ostseefinsternis -

Ostseefinsternis
von Eva Almstädt

Bewertet mit 3 Sternen

„Ostseefinsternis“ von Eva Almstädt begann sehr vielversprechend.
Im beschaulichen Kaltenbrode kommt es gleich zu zwei schweren Verbrechen. Eine junge Frau wird auf dem Heimweg von der Arbeit brutal überfallen. Kurz darauf wird die Leiche ihres Exfreunds gefunden, der unter merkwürdigen Umständen ums Leben kam. Hängen diese beiden Fälle zusammen?
Pia Korittki hatte sich eigentlich auf einen gemütlichen Urlaub gefreut, doch da dieser in der Nähe von Kaltenbrode stattfinden sollte, macht ihr Chef ihr einen Strich durch die Rechnung.

Die anfängliche Spannung verpuffte leider ziemlich schnell wieder und ich empfand den Krimi als sehr langatmig. Wie im richtigen Polizeileben gab es eine Menge Verhöre, die meistens ohne große Ergebnisse verliefen. Im Mittelpunkt der Ermittlungen stehen die beiden verfeindeten Familien Böttcher und Hagendorf. Die Anzahl der Charaktere ist enorm und ich war sehr dankbar für den Stammbaum am Anfang des Buches. Ich musste immer wieder dorthin zurückblättern und mir einen Überblick verschaffen, wer nun Tochter, Nichte, Onkel... ist. Eins haben die Mitglieder beider Familien allerdings gemein, sie sind allesamt ausgesprochen unsympathisch und versnobt. Ansonsten wirkten sie recht austauschbar und es fiel mir mehr etwas schwer, mir die Namen und Personenbeschreibungen zu merken.
Die jahrzehntelange Fede ist ein fester Bestandteil der beiden Familien und es wird immer wieder betont, wie sehr man doch die andere Partei hasst, obwohl gerade die jüngeren Generationen eigentlich gar nicht wissen, was die Ursache dieser Feindschaft ist und im Grunde gar nichts damit zu tun haben.

Es gab mehrere Verdächtige und ich hatte nicht wirklich eine Theorie, wer der Täter sein könnte. Die Auflösung konnte mich dann auch überraschen, denn diese Person hatte ich überhaupt nicht auf dem Schirm. Am Ende gab es zu meiner Freude auch einen Show-down, der mich fesseln konnte.
Zusammengefasst fand ich ca. die ersten 30 Seiten und die letzten 50 spannend. Alles was dazwischen kam, empfand ich leider als extrem zäh und es fiel mir auch schwer, mich auf die Geschichte zu konzentrieren. Da so wenig passiert ist, wollten meine Gedanken immer wieder abschweifen.
Meine Highlights waren die Kapitel, wenn es um Pias Privatleben ging. Ihr Sohn Felix ist putzig und es war schön zu sehen, wie sich seine Beziehung zu Marten festigt.

Ich habe mit großer Vorfreude zu „Ostseefinsternis“ gegriffen und deswegen tut es mir auch sehr leid, zu sagen, dass mir der Krimi leider nicht so gut gefallen hat.