Rezension

Olympiade und Hindenburg

Aktion Phoenix -

Aktion Phoenix
von Christian Herzog

Bewertet mit 5 Sternen

Schon als ich das Cover und den Klappentext gesehen habe war ich neugierig auf das Buch, zum einen weil ich erst letztens ein anderes Buch des Autors gelesen habe, mit ganz anderem Thema, welches mir aber sehr gefallen hat, zum anderen weil ich sehr gern historische Romane um die Zeit der NS-Herrschaft lese, aber bisher sehr wenig über das Thema Olympiade und die Hindenburg zu dieser Zeit kenne. Der Roman hat meine Erwartungen absolut übertroffen und war sehr mitreißend und spannend geschrieben.

Inhaltlich geht es ins Berlin 1936. Zu den Olympischen Spielen zeigt sich die Reichshauptstadt glamourös und weltoffen. Um den guten Eindruck bei Gästen und Reportern aus aller Welt zu bewahren, muss sich Hermann Schmidt vom Propagandaministerium mit hasserfüllten Schlägern und einer Widerstandsgruppe auseinandersetzen, die regimefeindliche Plakate aufhängt. Sein Leben gerät vollends aus der Bahn, als er sich in die Kunststudentin Anna Kollmann verliebt, die zu den Umstürzlern gehört. Unterdessen gerät auch der Zeppelin-Steward Georg Finkbeiner zwischen die Fronten und deckt ein schreckliches Geheimnis auf: Hinter der Fahrt der Hindenburg zur Eröffnungsfeier der Spiele steckt weit mehr als reine Propaganda. Ein perfider Plan jenseits aller Vorstellungskraft, dazu ersonnen, die Welt zu erschüttern.

Der Schreibstil hat mich wirklich von der ersten Seite an mitgerissen. Sehr erschütternd wird von verschiedenen schlimmen Situationen erzählt und man findet sich schnell in dieser gefährlichen Zeit wieder. Der Spannungsbogen war von Anfang an da, und doch hat der Autor es geschafft mit jeder Seite die Spannung noch weiter in die Höhe zu treiben,bis zum fulminanten Finale.

Die drei Protagonisten sind von ihrer Art her sehr unterschiedlich. Bei Herrmann war ich von Anfang an unsicher was ich von ihm halten soll und ein richtiger Sympathieträger wurde er nie und sollte es aber auch gar nicht sein. Anna empfand ich eine lange Zeit als sehr naiv und leichtgläubig was ihre Liebschaften anging. Nur Georg war mir von Anfang bis Ende sympathisch und ihn und seine leicht tollpatschige Art habe ich ins Herz geschlossen.

Die Olympiade und die Fahrt des Hindenburg-Zeppelins wurden sehr lebendig und anschaulich beschrieben. Sie fügen sich genauso gut in die Handlung ein, wie die realen historischen Persönlichkeiten, die auch eine große Rolle spielen.

Fazit: Ein ganz großartiger historischer Roman über ein sehr interessantes Thema! Spannend, lebendig und mitreißend, so liebe ich Geschichte! Absolut empfehlenswert und natürlich die volle Punktzahl.