Rezension

Oma hat mich nicht mitgenommen!

Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid - Fredrik Backman

Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid
von Fredrik Backman

Bewertet mit 3 Sternen

Nein, das ist kein Zitat aus dem Buch, das ist eine Empfindung und zwar eine subjektive von mir. So begeistert ich von Ove war („Ein Mann namens Ove“, Erstling von F. Backman), so enttäuscht war ich von Oma. Also eher von Elsa, denn sie ist die Hauptperson in diesem Roman. Elsa ist sieben, fast acht (was sie im Laufe des Buches gefühlte 1.376 Mal betont). Sie hat ein besonderes Verhältnis zu ihrer Oma und als diese nach schwerer Krankheit stirbt,  gibt sie Elsa eine  Art Schnitzeljagd als Erbe mit auf den Weg. Elsa muss Briefe finden und an bestimmte Leute übergeben. In jedem Brief entschuldigt sich Oma bei der Person für etwas, das sie getan (oder nicht getan hat). Und die neunmalkluge Elsa findet dadurch endlich Freunde…

Grundsätzlich klingt die Idee und die Storyline ja nicht schlecht. Wenn.. ja wenn… nicht diese Zwischengeschichten aus Miamas (von Oma erfundenes Märchen mit realem Hintergrund – was Elsa aber nicht weiß) wären. Ich bin absolut kein Märchenfan, seit ich… sagen wir fast acht ;-) war. Und obwohl diese Geschichten natürlich zur Entwicklung der Geschichte beitragen, haben sie mir nicht gefallen und ich habe sie als störend empfunden. Ein anderer würde vielleicht sagen: wunderbar poetisch und metaphorisch! Ich sage: brauch ich nicht.

Und Elsa ist zwar als aufgewecktes und pfiffiges Mädchen konzipiert, wirkte aber auf mich (vor allem durch die vielen Einschübe, was sie alles auf Wikipedia nachgeschlagen hat) besserwisserisch und zuweilen gegenüber den Erwachsenen frech und ungezogen.

Auch wenn man dem Autor zugestehen muss, dass sein Stil einzigartig und der Sinn hinter der Geschichte achtbar ist: wir werden keine Freunde - Oma, Elsa und ich. 3 Punkte, sorry.