Rezension

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Operette, Komödie oder Trauerspiel, wer weiß das schon

Das Vermächtnis -

Das Vermächtnis
von Annette Landgraf

Bewertet mit 3 Sternen

Der Roman "Das Vermächtnis" von der Autorin Annette Landgraf erzählt die Geschichte eines alten Mannes, der nach nunmehr fünf Jahrzehnten sich an den letzten Wunsch seines Vaters erinnert.
Zitat S. 5
"Mein Tagebuch ... Du musst es lesen!" Das waren die letzten Worte seines Vaters gewesen.

Erwin Gebelein war sehr vermögend. Er lebte in eine Villa, hatte keine eigenen Nachkommen. Aber geldgierige Verwandtschaft. Der Haushalt bestand aus einer Hausdame, Frau Groll, einer Köchin, einer Putzfrau sowie Hermann Lindner, einem Rentner, der Hilfsarbeiten ausübte. Schon länger merkte Gebelein, dass Frau Groll nicht mehr zu seiner Zufriedenheit arbeitete. Das mochte wohl an ihrer neuen Internetbekanntschaft liegen, einem Geschäftsmann.
Er ließ sich die Kiste mit den Sachen des Vaters vom Speicher holen. Darin befand sich das Tagebuch und er begann zu lesen. Sein Vater bittet ihn darum, die Nachkommen seines damaligen Partners Simon Cranz zu suchen. Dieser hatte eine Erfindung vollendet und Erwin hatt es als Patent angemeldet. Dies geschah in der Nachkriegszeit. Erwin sollte dann ein Viertel der Firma, des Vermögens, an die Nachkommen übertragen.
Vanessa Cranz hat ein erfolgreiches Studium in Betriebswirtschaft aber dennoch kriegt sie keinen Job. Die Nachforschungen des Anwalts von Herrn Gebelein führen zu ihr. Zum gleichen Zeitpunkt packt Frau Groll ihre Sachen und teilt Erwin mit, dass er sich demnächst um eine neue Hausdame bemühen müsse. Sie würde heiraten. Desweiteren muss Erwin sich um einen neuen Anlagenverwalter kümmern. Er habe das Gefühl, dieser würde zu sehr in seine Tasche arbeiten.
Und so macht sich Erwin Gebelein mit Hermann auf in das Hotel, wo Vanessa einen Aushilfsjob an der Rezeption hat. Aber er gibt sich nicht zu erkennen, weshalb er da ist. Welch Zufall, auch seine Frau Groll hat sich mit ihrem Lover hier im Hotel verabredet.
So kommt es, dass Vanessa als Herrn Gebeleins persönliche Assistentin anfängt und auch in der Villa wohnt. Sehr zum Ärger der lieben Verwandtschaft. Wenn dann noch die zwei Neffen um ihre Gunst buhlen ...
Aufgeteilt ist der Roman in zehn Teile mit einer hinweisenden Titelüberschrift.
Die Geschichte selbst um das Tagebuch, dem Vermächtnis würde sich hervorragend für einen dieser gern gesehenen seichten Fernsehfilme eignen.
Ein in Geld schwimmender Erbonkel, die vor Neid triefenden Verwandten, eine Haushälterin, die auf einen Heiratsschwindler hereinfällt, ein spielsüchtiger Anlagenverwalter - und dann kommt die gute Fee in Person von Vanessa ...
Ende gut, alles Gut?!
Mich hatte bei diesem Buch der Klappentext angesprochen. Von der Autorin selbst hatte ich noch kein Buch gelesen. Es wird als Lektüre für Leserinnen von Marie Force oder Nora Roberts angepriesen. Da ich beide vorgenannten Autorinnen von ihren Romanen her kenne, muss ich ehrlich sagen, das war mir dann doch eine ganze Stange zu weit hergeholt.
Die ganze Geschichte ist ziemlich erzwingend geschrieben. Die Grundidee hierfür definitiv okay, aber leider hat die Autorin sich dann in vielen Dingen verloren. Es gibt etliche Teile, die mich verärgert haben. Ich kam mir manchmal vor wie in einer billigen Komödie.
Ein dramatischer Roman wie angeführt ist es definitiv nicht. Ich gebe nur bedingt meine Leseempfehlung. Muss aber dazu sagen, es ist meine persönliche Meinung zum Buch.