Rezension

Ordentlicher Abschluss der Trilogie

Die Seiten der Welt - Blutbuch
von Kai Meyer

Bewertet mit 3.5 Sternen

Mit dem Untergang des Sanktuariums ist auch Furia verschollen, schlimmstenfalls tot. Doch ihre Freunde geben nicht auf und machen sich auf die Suche nach ihr. Die Bedrohung der bibliomantischen Welt ist jedoch nicht kleiner geworden, ein wirbelndes Nichts droht die Refugien zu verschlingen. Es wird eng für die Widerstandskämpfer, verdammt eng.

Mit „Blutbuch“ findet die Trilogie von Kai Meyer einen spannenden Abschluss, der einen größtenteils an die Seiten fesselt. Liebgewonnene Charaktere kommen wieder zum Vorschein (ich liebe Furias vorwitziges Schnabelbuch), man lernt neue, interessante Figuren kennen und endlich auch weitere Hintergründe zur Adamitischen Akademie. Mir war in diesem Buch leider schlicht und ergreifend der Fokus zu sehr auf den Kampf gelegt, vom Zauber der bibliomantischen Welt, der Liebe zur Literatur blieb unterm Strich nicht viel mehr übrig als ein paar tolle Bibliotheken und Kräftemessen durch Seitenherzspalterei. Das fand ich etwas schade, denn im ersten Band hat Meyer eigentlich den Grundstein für eine zauberhafte, bibliophile Geschichte gelegt. Zwischenzeitlich blitzt diese Seite der Geschichte immer mal wieder auf, so bekommt die allseits bekannte Lesesucht hier ein ganz neues Gesicht. Der Schreibstil ist sehr angenehm, der Autor beweist immer wieder Witz und auch ein bisschen Selbstironie (ich sage nur Reise durch den Spiegel) und so bescherte mir das Blutbuch durchaus vergnügliche Lesestunden, auch wenn es mich nicht gänzlich überzeugen konnte.