Rezension

Packende Dystopie mit einer bedrückenden Geschichte, die zum Nachdenken anregt

Blessed Islands -

Blessed Islands
von Klaus Heimann

Bewertet mit 5 Sternen

Mit diesem Buch legt der Autor Klaus Heimann, den ich bislang nur von seinen Kriminalromanen um den Essener Hauptkommissar Sigi Siebert kannte, eine erschreckende Dystopie vor, die zwar reichlich Stoff zum Nachdenken liefert, am Ende aber auch wenig Hoffnung verströmt.

Dabei entwirft er das düstere Szenario einer gnadenlosen Welt in nicht allzu ferner Zukunft, die deutlich von den Folgen des Klimawandels und der Überbevölkerung gezeichnet ist. Der betuchte Teil der Menschheit hat sich schon vor vielen Jahren in hochtechnisierte Inseln des Wohlstandes, den sogenannten „Blessed Islands“ zurückgezogen, die sich durch unüberwindbare Befestigungswälle vom verbleibenden Rest der Menschheit aus dem Dark Country abschottet. Als Blessed Chief Karl aus der Blessed Island Ruhr seinen Chef auf einer Konferenz in Australien vertreten soll, wird seine Drohne während des Fluges zur Landung gezwungen und er gerät in die Hände von Rebellen, zu denen auch die junge Samira gehört. Und so nimmt das Verhängnis seinen Lauf und kostet auch zahlreiche Opfer.       

Mit einem packenden Schreibstil und bildhaften Beschreibungen, die das Kopfkino beim Lesen auf Hochtouren laufen lassen, erschafft der Autor hier mit viel Liebe zum Detail eine phantastische Welt voller Überraschungen und bestückt sie mit einer ganzen Riege gut gezeichneter und vielschichtig angelegter Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven erzählt und bietet so, neben einem hohen Erzähltempo, auch noch einen umfassenden Blick auf das dramatische Geschehen, das zudem erschreckend realitätsnah rüberkommt. Könnte die Zukunft der Menschheit wirklich so aussehen ? Diese Frage verschafft der Geschichte ihren ganz eigenen Reiz und wirft zugleich reichlich Fragen auf, die noch lange über das Ende des Buches hinaus nachhallen.  

Wer auf düstere und atmosphärisch dichte Dystopien steht, wird hier bestens bedient und zudem noch gut unterhalten.