Rezension

Packender Auftakt einer Thriller-Reihe vor malerischer Kulisse

Die Flut -

Die Flut
von Volker Dützer

Bewertet mit 4.5 Sternen

Mit diesem Thriller legt der Autor Volker Dützer den ersten Band einer neuen Reihe vor, die vor allem durch den eher ungewöhnlichen Hintergrund seiner Hauptfigur und den Schauplatz der Geschichte besticht.

Als ein Undercover-Einsatz völlig aus dem Ruder läuft und dabei die Geliebte des Unterweltbosses Viktor Sorokin ums Leben kommt, muss Thomas McCallum von der Polizei in Southhampton untertauchen, um nicht nur sein Leben zu schützen, sondern auch das der Frau, die er liebt. Unter seiner neuen Identität als Detective Chief Inspector Steve Cole tritt er seinen Dienst als neuer Polizeichef auf der Kanalinsel Alderney an, um die das Verbrechen normalerweise einen großen Bogen macht. Doch dann wird am Strand die Leiche einer jungen Frau gefunden und die Umstände der Tat lassen die Erinnerung an eine Mordserie aufkommen, die die Insel vor vielen Jahren erschüttert hat und mit dem Tod des vermeintlichen Täters endete. Ist der wahre Täter nun zurückgekehrt oder ist hier ein Nachahmungstäter am Werk ? Steve steht bei seinen Ermittlungen unter großem Zeitdruck, denn er muss den Fall lösen, bevor das öffentliche Interesse seine Tarnung auffliegen lässt.

Mit einem packenden Schreibstil, einem hohen Erzähltempo und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und steuert sie konsequent auf einen fulminanten und sehr stürmischen Showdown zu, der eine überzeugende Auflösung bietet, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Charakteren in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, bei denen die Grenzen zwischen Gut und Böse durchaus fließend sind. Der übliche Spagat eines Auftaktbandes, zum einen eine interessante Geschichte zu erzählen, die Lust auf weitere Bände macht, und zum anderen das Setting und die Protagonisten, die diese Geschichten tragen sollen, sorgfältig einzuführen, gelingt insgesamt sehr gut, lässt aber für die weiteren Bände durchaus noch ein klein wenig Luft nach oben.  

Wer auf spannende und eher düstere Thriller vor malerischer Kulisse steht, wird hier insgesamt sehr gut bedient und unterhalten. Auf weitere Fälle mit Steve Cole und einem gut aufeinander abgestimmten Team bin ich nun schon sehr gespannt.