Rezension

Packender Thriller um eine Mordserie in einem Duisburger Stahlwerk im Jahr 1942

Das Stahlwerk -

Das Stahlwerk
von Piskulla Christian

Bewertet mit 5 Sternen

In diesem historischen Thriller entführt uns der Autor Christian Piskulla auf einen eher ungewöhnlichen Schauplatz. Die Geschichte spielt komplett auf einem Stahlwerk in Duisburg und ist im Jahr 1942 angesiedelt.

Als es in Deutschlands größtem Stahlwerk zu mehreren brutalen Morden an Arbeitern und Angestellten kommt, steht die Werksleitung vor einem großen Problem. Aus Druck der Nationalsozialisten soll die Produktion deutlich erhöht werden, um die Herstellung von Rüstungsgütern voranzutreiben. Störungen im Produktionsablauf müssen daher um jeden Preis verhindert werden. Da die örtliche Polizei und der Werkschutz mit der Suche nach dem Mörder heillos überfordert sind, erinnert man sich daran, dass sich unter den Zwangsarbeitern mit Jarek Kruppa ein ehemaliger Kriminalkommissar aus Warschau befindet, den man dann auch mit den Ermittlungen beauftragt und ihm im Gegenzug Vergünstigungen verspricht. Kruppa nimmt die Fährte des unheimlichen Mörders auf, sucht parallel dazu aber auch verzweifelt nach einer Fluchtmöglichkeit, da er den Versprechungen nicht traut.  

Neben einer spannenden und gut aufgebauten Geschichte bietet dieser Thriller auch noch tiefe Einblicke in die Abläufe in einem Stahlwerk während der Kriegsjahre. Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor das atmosphärisch dichte Geschehen voran und steuert es so konsequent auf einen krachenden Showdown zu, der zudem eine schlüssige Auflösung bietet, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und durchgehend vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen.

Wer auf spannende historische Thriller mit ungewöhnlichen Schauplätzen und Ermittlern steht, wird hier bestens bedient und spannend unterhalten. Mich konnte der Debütroman des Autors gleich auf ganzer Linie überzeugen und begeistern, auf weitere Bücher aus seiner Feder bin ich nun schon sehr gespannt.