Rezension

Packender zweiter Band

Flammenwüste - Der Gefährte des Drachen - Akram El-Bahay

Flammenwüste - Der Gefährte des Drachen
von Akram El-Bahay

Bewertet mit 5 Sternen

Anur ist mir dem Drachen Meno auf der Suche nach dem ersten aller Worte, dieses darf auf keinen Fall in die Hand des Gegners, des Magiers Nyan, fallen. Derweil sind Masul, der frisch gebackene Sultan von Nabija, und seine Gefährten aufgebrochen, um Verbündete zu finden. Auch Nyan setzt alles daran, das Wort in die Hände zu bekommen und seine Gegner empfindlich zu treffen.

Der zweite Band der Flammenwüste-Trilogie hat mich sofort wieder gepackt. Er setzt zeitnah nach den Ereignissen des Vorgängers ein. Neben alten Bekannten lernt man neue Charaktere und Wesen kennen. Interessant finde ich die Wassergeister, die Neschul und die Irrmünder, süß die Nuriden, mein Favorit ist aber ganz klar der Kopf des Sultans. Der Autor orientiert sich wieder sehr stark an orientalischen Märchen, mehr als einmal wähnt man sich beinahe in 1001 Nacht, es gibt viele Anspielungen auf die dortigen Geschichten, aber Akram El-Bahay erzählt seine ganz eigene Geschichte. Sehr schön auch wieder die Geschichten in der Geschichte, die, immer passend zur Handlung, diese auch vorantreiben.

Wer den Vorgänger nicht kennt, erhält eine kurze, aber gelungene Einführung, empfehlenswert ist es aber trotzdem, den ersten Band schon gelesen zu haben, gerade durch die Fülle an Charakteren und die verschiedenen Völker aus denen sie stammen, könnte der Einstieg sonst etwas problematisch sein.

Die – überlebenden – Charaktere aus dem ersten Band sind erneut versammelt und wieder auf der Suche. Sehr gut gefällt mir, dass Meno nun eine größere Rolle einnimmt und wir ein bisschen mehr über die Drachen erfahren. Anur dagegen hat einen besonderen Kampf zu kämpfen, immer wieder wird er von Ängsten gepackt, die er nur mit Mühe unterdrücken kann.

Da die Charaktere dieses Mal mehr voneinander getrennt unterwegs sind, ist die beigefügte Karte besonders nützlich, so kann man die Wege der einzelnen Gruppen gut nachvollziehen. Schön wäre ein Namensverzeichnis gewesen, vielleicht auch ein Glossar, das Orte und Völker erklärt, vielleicht liefert ja der Folgeband etwas in der Art.

Akram El-Bahay erzählt sehr bildhaft, spannend und voller Phantasie. Durch die verschiedenen Gruppen gibt es auch verschiedene Erzählstränge und dadurch bedingte Perspektivewechsel, die natürlich gerne von Cliffhangern begleitet werden. Das erhöht die Spannung noch zusätzlich. Man mag den Roman kaum aus der Hand legen, er ist ein Pageturner par excellence. Die Geschichte ist komplex und verlangt aufmerksames Lesen, das fällt aber leicht, da man regelrecht in die Geschichte hineingesogen wird, in ihr versinkt. Der Roman ist eines der Bücher, die man möglichst schnell lesen möchte, um zu erfahren, was alles passiert, man dann aber sehr traurig ist, wenn man am Ende angelangt ist, zumal der Autor uns mit einem sehr gemeinen Cliffhanger entlässt. Man kann nur hoffen,dass der Nachfolger nicht allzu lange auf sich warten lässt.

Ich habe auch diesen zweiten Band, wie schon den ersten, von der ersten bis zur letzten Seite genossen und empfehle ihn uneingeschränkt weiter.