Rezension

packendes und mitreißendes Finale der Liebenberg-Trilogie

Schloss Liebenberg. Hinter dem goldenen Schatten -

Schloss Liebenberg. Hinter dem goldenen Schatten
von Hanna Caspian

Bewertet mit 4 Sternen

Im großen Finale der Liebenberg Trilogie begleiten wir die Angestellten des berühmt berüchtigten Schlosses in Brandenburg, während sich die politische Schlinge um ihren Dienstherrn Fürst Philipp zu Eulenburg immer weiter zuzieht.

Skandalträchtig mit weitreichenden Auswirkungen verläuft der Prozess, auf den sich sowohl Presse als auch die darin verwickelten Politiker stürzen und versuchen, alles ans Licht zu bringen, was bei der sogenannten Liebenberger Tafelrunde alles geschehen ist, und gegen welche Paragraphen verstoßen wurde.

Dies hat auch Auswirkungen auf die Bediensteten, die nun alle um ihre Jobs bangen und damit auch um die Zukunft ihrer Familien, die auf den Verdienst angewiesen sind.

Doch auch unter den Bediensteten liegt ein dunkler Schatten, zu viele Geheimnisse, Intrigen und Erpressungen, die gravierende Folgen haben.

Hanna Caspian ist hier ein Finale gelungen, dass politisch interessant recherchiert ist und zeigt, welche Folgen all diese politischen Entwicklungen auch auf die Geschichte Deutschlands unter dem Kaiser Wilhelm hatte und ein dunkles Kapitel kurz vor dem 1.Weltkrieg einläutete.

Aus der Sicht der Bediensteten zu erleben, wie sich all das auf sie auswirkte, zu welch falschen und schwierigen Entscheidungen sie gedrängt wurden hat mir gut gefallen. Um ihre Rechte kämpfend, um ihre Familien und Zukunft bangend wurde einiges an Spannung aufgebaut und so manches hat mich ziemlich erschüttert.

Besonders die Entwicklungen der bereits vertrauten und liebgewonnenen Angestellten haben mir am meisten gefallen, denn auch hier gab es so manche Veränderung, die das Leben ziemlich auf den Kopf gestellt hat, für einige aber auch eine ziemliche Herausforderung und harte Probe war.

Hoffnung und Leid liegen so dicht beieinander und es braucht nur einen kleinen Funken, um all die Zukunftspläne zu zerstören oder in ungeahnte Richtungen zu bringen.

Titel und Cover locken und bringen die gesamte Geschichte auf den Punkt.

Eine Schattenwelt, in der Menschen wie Marionetten benutzt werden und sich zeigt, wie abgründig und rücksichtslos Politik für eigene Zwecke missbraucht wird, sich überraschende Verbündete auftun, ohne Rücksicht auf Verluste oder Opfer der Untergebenen oder ehemaliger Freunde.

An manchen Stellen hätte ich mir noch etwas mehr Abwechslung und anhaltenden Spannungsbogen gewünscht, dennoch ist das packende Finale unterhaltsam, mit ungeahntem Twist gemischt mit interessanten, historischen Einblicken in die Anfänge des 20.Jahrhunderts und einer bittersüßen Lovestory.