Rezension

Pandemie des Perfektionismus

Nie gut genug -

Nie gut genug
von Thomas Curran

Thomas Curran ist nicht nur Assistenzprofessor für Pschologie, sondern auch selbst Perfektionist. Daher weiß er, Perfektionismus ist alles andere als eine Schwäche, mit der man kokettieren sollte. Er führt eher zur Leistungsminderung statt zur Leistungssteigerung. Betroffene haben zudem einen starken Leidensdruck, sind sie doch, wie der Autor anschaulich schreibt, gefangen im Kettenhemd des Perfektionismus.

Welche Formen von Perfektionismus gibt es, was löst ihn aus und warum ist er gerade heute so verbreitet? Dieser Frage geht Curran ausführlich nach. Anhand von eigenen Beispielen, Studien und von Personen des öffentlichen Lebens macht er einen gefährlichen gesellschaftlichen Trend mit seinen weitreichenden Folgen beeindruckend sicht- und nachvollziehbar.

Wie also können wir uns aus dieser Falle befreien? Ausgerechnet hier bleibt Curran bedauerlich kurz und setzt auf eine gesamtgesellschaftliche Trendumkehr. Für einzelne Personen bleibt der Rat, sich selbst anzunehmen. Gerade das ist für Perfektionisten aber eine gewaltige Herausforderung, die allein schon einen ganzen Ratgeber füllen könnte.