Rezension

Pflichtlektüre für Historienfans

Die Tochter des letzten Königs - Sabrina Qunaj

Die Tochter des letzten Königs
von Sabrina Qunaj

Bewertet mit 5 Sternen

Wenn man Nesta Tudor googelt findet man Erstaunliches. Nest ferch Rhys, Tochter des walisischen Fürsten Rhys ap Tewdwr, die Helena von Wales, bekannt für ihre Schönheit, um die sich Legenden und Kriege ranken, Mutter von Helden, Mätresse von Henry I. Man ist neugierig und beeindruckt und denkt: Über diese Frau sollte man ein Buch schreiben. Sabrina Qunai hat es getan. 

Es ist Ostern 1093, als die 8jährige Nesta von Normannen gefangen genommen wird. Als walisische Prinzessin hat sie es schwer, sich an das Leben unter normannischer Vorherrschaft zu gewöhnen.  
Plötzlich gelten andere Werte, herrschen andere Sitten. Und obwohl Nestas Familie von normannischen Truppen vernichtet wurde lernt sie doch, auch die Gegenseite zu verstehen. 

Verpackt in eine aufregende, mitreißende Liebesgeschichte, bekommt man hier ein Stückchen englische Geschichte serviert, mundgerecht und appetitlich. Eigentlich ist man bei der Entstehung Englands dabei und hat das Gefühl, endlich mal Entscheidendes verstanden zu haben. Wer sind sie, die Tudors und wo kommen sie her? Und warum ist England eigentlich so englisch, wenn doch Normannen das Reich übernommen und französische Einflüsse mitgebracht haben? Offensichtlich haben sie zwar das Regiment übernommen, konnten aber nicht die Eigenart der einheimischen Bevölkerung überdecken. Das zeigt Nestas Geschichte sehr deutlich. 

„Die Tochter des letzten Königs“ ist ein wunderschöner Historienschmöker. Ich habe viel gelernt, hatte Spaß dabei und kenne jetzt eine außergewöhnliche Frau, von der ich vorher nie gehört hatte. 
Dieses Buch sollte zur Pflichtlektüre für Historienfans gehören.