Rezension

✎ Pieter Gaudesaboos - Ein Meer von Liebe

Ein Meer von Liebe -

Ein Meer von Liebe
von Pieter Gaudesaboos

Dieses Bilderbuch hat viele verschiedene Gefühle in mir geweckt: Wut; Verständnislosigkeit; Mitgefühl; Trauer; Hoffnung. Als Erwachsene habe ich all das in mich aufnehmen und verarbeiten können. Meine 4-Jährige hat die ganzen Nuancen noch nicht wahrnehmen können, doch es ist ein Buch, welches noch eine Weile in unserem Schrank bleibt, weil man so schön darüber reden kann.

Wir begleiten Pinguin, der Bär seine Liebe gesteht.

Die Reaktion von Bär auf Pinguins Geständnis hat mich sprachlos gemacht. Ich war richtig wütend.
Ich habe meinem Kind erklärt, dass man NIEMALS über die Gefühle (von anderen) lacht. Das ist verletzend und führt eventuell dazu, dass sich die Person nie wieder öffnen möchte.

Direkt danach kommt man ins Gespräch darüber, dass Unterschiede etwas Wunderbares sind und Liebe keine Grenzen kennt. Wir haben über verschiedene Arten von 'Liebe' gesprochen und dass nicht jede Liebe gleichstark ist und sie sich auch verändern kann.

Durch die ausdrucksstarken Illustrationen kann meine Tochter die Geschichte ausgezeichnet ihrem Papa "vorlesen". (der kein Deutsch spricht) Und ich bin entzückt darüber, welche Gespräche sich zwischen den beiden ergeben.

Liebe ist ein sehr großes und sehr starkes Wort. Man sollte es mit Bedacht einsetzen.
Diejenigen, die noch nie dieses Gefühl gespürt haben (oder es, wie Bär, glauben, noch nie gespürt zu haben), dürfen ganz genau in sich hinein hören und die Erklärung von Pinguin im Hinterkopf behalten:

"Liebe spürst du von innen, als ob ein Sturm durch deinen ganzen Körper fegt.
Dein Bauch ist seekrank, und dir kribbeln die Zehen."

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