Rezension

Plätschert sinnfrei daher

Die Buchhändlerin von Orvieto - Valentina Pattavina

Die Buchhändlerin von Orvieto
von Valentina Pattavina

Bewertet mit 2.5 Sternen

Die Buchhändlerin von Orvieto hat mich einfach angelacht. Ich hatte eine leichte Lektüre mit Gefühl und Charme erwartet. Leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt.

 

Matilda flieht Hals über Kopf aufs Land – und das nicht zum ersten Mal. Seit Jahren schon ist sie moderne Nomadin. In Orvieto versucht sie nun, sich einen Traum zu erfüllen: Sie wird Buchhändlerin. Sie versteht sich mit ihrem Chef und lebt sich ein. Aber dann ist da noch ein zehn Jahre alter Selbstmord an einen Unbekannten, den der irgendwie charmante Lokaljournalist Michele nochmal aufrollen will...

 

Um die komplette Handlung zusammen zu fassen hätte ich wohl nur einen weiteren Satz gebraucht. Eigentlich fände ich das nicht so schlimm – hätten Charaktere oder Sprache mir irgendetwas gegeben. Nein, die Personen wirken wie mit der Schablone gemalt, die Sprache aufgesetzt und oft übertrieben. Zudem sehe ich keinerlei Tiefe bei der Hauptfigur. Man erfährt ein wenig über ihre Vergangenheit, aber hauptsächlich scheint sie mit Oberflächlichkeiten ihren Tag zu verbringen. Für mich war sie so tiefgründig wie eine Pfütze. Hier ein riesiges Drama um eine Maus dort das Ärgernis, Kunden bedienen zu müssen. Mehr bot der Roman für mich nicht. Auch die Kriminalgeschichte war oberflächlich und viel zu... banal. Tiefe, psychologische Abgründe wurden in einem Nebensatz abgetan. Positiv war, dass das Buch wirklich schnell und leicht gelesen war. Es gab auch nichts, das mich absolut gestört hat. Ich empfand den Roman einfach nur als zu oberflächlich.

 

Fazit: Der Roman Die Buchhändlerin von Orvieto war nicht unbedingt zu kurz – aber leider so mit Banalitäten ausgefüllt, das für Charme und Gefühl kein Platz mehr war. Schade!