Rezension

Plötzlich Mittelalter

Dreikönigsmord - Bea Rauenthal

Dreikönigsmord
von Bea Rauenthal

Hauptkommissarin Jo Weber und ihr streitlustiger Kollege Lutz Jäger werden durch die Zeit katapultiert und landen im Mittelalter. Dort sollen sie einen Mordfall aufklären. Doch wie macht man das, ohne moderne Hilfsmittel wie Spurensicherung und DANN-Analyse?  Doch das sind bei weitem nicht die einzigen Probleme, denen sich die beiden stellen müssen, denn als Kaufmannswitwe und Kneipenwirt gestalten sich die Mordermittlungen eher suboptimal.

Ist wirklich eine nette Idee von Bea Rauenthal, die Geschichte in einer Zeit spielen zu lassen, die ganz andere Herausforderungen an die beiden Kommissare stellt. Es ist kein historischer Roman, denn die Ermittler sind ganz in ihrer eigen Zeit verwurzelt und haben mit den mittelalterlichen Gegebenheiten schwer zu kämpfen. Lutz gelingt das mit seiner nonchalanten Art wesentlich besser als Jo, die als  Frau natürlich in dieser Zeit auch die schlechtere Ausgangsposition hat und schnell in den Fokus der Inquisition gerät.

Mir sind die Charaktere etwas zu klischeehaft geraten. Trotzdem sind sie sympathisch. Vor allem Lutz scheint ja ein echter Herzensbrecher zu sein. Die Krimihandlung ist weitgehend unspektakulär, die historischen Hintergründe ein wenig zu oberflächlich und die Logik lässt gelegentlich zu wünschen übrig. Dennoch kann „Dreikönigsmord“ den Leser unterhalten. Man darf nur nicht zu viel erwarten.

Fazit: Ein typischer Frauen-Krimi. Nicht besonders spannend und ohne Tiefgang, dafür mit Humor und einem Schuss Romantik doch noch recht unterhaltsam.