Rezension

Potential zugunsten von Sex verschenkt

Soulmates: Ruf der Freiheit - J. L. Langley

Soulmates: Ruf der Freiheit
von J. L. Langley

Bewertet mit 2.5 Sternen

Man hätte was daraus machen können. Stattdessen dachte man sich "Sex sells!" und versaute den Roman.

Erster Satz:

"Verdammt, ich liebe deinen Mund!"

 

Meinung:

Das Cover ist in sich stimmig und farblich sehr schön gestaltet. Jedoch empfinde ich Jake als zu hellhäutig für einen Apachen. 

Der Titel ist wie bei den anderen Bänden der Reihe ziemlich lahm. Angesichts der Handlung könnte man ihn fast als ironisch auffassen.

Die Handlung lässt mich zwiegespalten zurück. Der Sexanteil ist auch in diesem Band sehr hoch, er wird sogar damit eröffnet. Dafür ist der Konflikt dieses Mal ausgereifter, wenn auch nicht unbedingt besser. Die Spannung ist vorhanden und wird gut genutzt, jedoch nicht optimal. Der Höhepunkt kommt mir fast verschenkt vor. Dafür wurde, wie bereits im Band davor, zum Ende hin ein neues Paar eingeführt, für das es einen Folgeband geben könnte. Ein leicht durchschaubares Muster, aber keine schlechte Idee.
Von der Thematik her ist das Buch recht düster. Gewalt in der Familie ist ein Thema, das mich sehr aufwühlt. Wie bereits oben erwähnt, kam mir dieser Konflikt nicht gut gelöst vor, auch wenn der geneigte Leser durchaus zufrieden gestellt sein könnte.

Es wird sowohl aus Remis als auch aus Jakes personaler Sicht erzählt. Rhys kommt auch zu Wort.

 

"Warum nennt ihr ihn dann Dirk?" Sterling zuckte mit den Schultern. "Er will nicht, dass wir Dad zu ihm sagen." (Ebook, 10%, Position 453)

 

Remi verändert sich im Laufe der Geschichte sehr stark. Von dem Charakter, den man in Band 1 kennenlernt, bleibt fast nichts übrig. Zu Anfang dieses Bandes fand ich das gut, da Remi mir nicht allzu sympathisch war. Leider nahm seine Entwicklung bald Ausmaße an, die ich total übertrieben fand. Das hat zwar für Fluff-Momente gesorgt und das Liebesbedürfnis des Lesers befriedigt, aber den Charakter zerstört.
Jake war der eigentliche Grund, aus dem ich nach dem eher schlechten ersten Teil auch diesen Band lesen wollte. Als Charakter wurde er deutlich besser behandelt als Remi, aber seine plötzliche BDSM-Vorliebe finde ich heikel. Besonders, als er heldentypisch anfing mit "Ich muss Remi vor meiner dunklen Seite beschützen!". Da dachte ich schon: "Oje, was er wohl für Hardcore-Sachen mag?" Letztendlich ist er ähnlich soft wie der allseits bekannte Mr Grey, wenn auch weniger kontrollsüchtig.
Sterling und Rhys haben mir ebenso gut gefallen wie Eddie. Auch Chay und Keaton kamen vor.

 

Fazit: 2,5*

Zu viel Sex. Ein spannender Konflikt, der jedoch nicht so gelöst wird, wie ich es mir gewünscht hätte. Ein zerstörter Charakter. Da bleiben nicht besonders viele Sterne übrig. Wenigstens war der Konflikt besser aufgebaut als beim ersten Band.