Rezension

Potenzial etwas größeres zu sein als es ist

Mercenary - Felix A. Münter

Mercenary
von Felix A. Münter

Bewertet mit 3 Sternen

Im Tausch gegen eine ehrliche Meinung habe ich über lovelybooks ein freies Rezensionsexemplar erhalten.

In "Mercenary" verfolgen wir Carter; einen Söldner der eigentlich kein Problem damit hat sich die Hände schmutzig zu machen, ganz gleich, worum es denn geht. Das einzige das dafür stimmen muss ist der Preis. Natürlich nimmt er da den Auftrag eines wohlhabenden Herrn gerne an, der nur die unscheinbare Aufgabe stellt, zwei ihm entwendete Kisten wiederzubringen und sich anschließend um die Diebe zu kümmern. Tatsächlich merkt Carter dann aber schnell, dass dahinter weitaus mehr steckt als man ihn glauben lassen wollte und ohne wirklich etwas dagegen tun zu können, bringt er sich selber schließlich auch noch in Gefahr.

In das Buch kam ich wirklich sehr gut herein. Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich superleicht und schnell lesen. Ich bin mir sicher, dass ich es locker innerhalb eines Tages geschafft hätte, wenn ich nicht mit so viel anderem beschäftigt gewesen wäre. Grund dafür ist unter anderem wohl auch einfach, dass es in diesem Buch nie wirklich langweilig wird. Die Action fängt direkt im zweiten Kapitel an und bis hin zum Ende passiert einfach immer irgendetwas. Das ist also definitiv ein Pluspunkt. Das einzige was mir dabei nicht gefallen hat, ist dass das ganze eben auch etwas zu leicht vorangegangen ist. Carter stößt auf seinem Weg wirklich auf kaum Widerstand, da die wenigsten es wagen ihm zu widersprechen oder gar Steine in den Weg zu legen. Ob das jetzt realistisch ist oder nicht, darüber kann man diskutieren, aber es hätte auf jeden Fall zum Lesevergnügen beigetragen.

Carter selber ist nach meiner Meinung ein ziemlich symphatischer Protagonist der für die Handlung passend gewählt wurde. Er ist zwar skrupellos aber dennoch ziemlich gelassen und erinnert mich auch wenig an Deadshot von Suicide Squad. Zwar habe ich mir an ein paar Stellen gedacht "Okay, das dürfte nach seiner jahrelangen Erfahrung in diesem Beruf so eigentlich nicht mehr passieren", aber wirklich ernsthaft gestört hat es nicht. Ganz am Ende musste ich wegen ihm sogar schmunzeln, weil die Art wie er gehandelt hat wirklich zu ihm gepasst hat. Und wenn wir jetzt auch schon beim Ende sind, dann muss ich sagen, dass es definitiv zumindest etwas anders war, als ich erwartet habe. Geflasht wurde ich zwar im Gegensatz zu vielen anderen nicht; allerdings könnte das auch daran liegen, dass das Ende mit etwas zuammenhängt, von dem ich nicht viel Ahnung habe und deswegen sogar kurz etwas nachgoogeln musste.

Letztendlich gebe ich dem Buch 3 Sterne, wenn auch ziemlich gute. Das liegt hauptsächlich daran, dass ich das Buch zwar mochte - es ist definitiv super für etwas schneller zwischendurch - allerdings definitiv das Gefühl habe, dass da noch etwas geht. Es hat viel Potenzial etwas größeres zu sein als es momentan ist und würde denke ich auch ein paar Seiten mehr vertragen, da es sich für mich angefühlt hat, als hätte man es so nebenbei zum alltäglichen Chaos geschrieben. Das ist aber gar nicht schlimm, da der Autor selber gesagt hat, dass es eigentlich eher ein Testroman war. Dank der guten Resonanz soll Carters Geschichte aber in Zukunft weitergführt werden und ich denke, dass die Chancen gut stehen, dass ich mir diese Teile dann auch noch einmal anschaue.