Rezension

psychologisch ausgefeilter Plot

Ein Herz und keine Seele - Mark Billingham

Ein Herz und keine Seele
von Mark Billingham

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext: "Sarah ist eine ganz normale Mutter. Morgens fährt sie ihren sechsjährigen Sohn Jamie zur Schule, nachmittags holt sie ihn wieder ab. Dabei trifft sie immer dieselben Eltern vor dem Schultor und tauscht sich mit ihnen über die Kinder aus. Sarah gehört dazu – doch sie hat ein dunkles Geheimnis, das niemand erfahren darf.
Detective Tom Thorne wird gerufen, um den Tod einer Frau zu untersuchen, die sich vor einen Zug geworfen hat. Thorne könnte den Selbstmord eigentlich schnell zu den Akten legen, ihn beschleicht jedoch das ungute Gefühl, dass mehr dahintersteckt als es zunächst den Anschein hat. Seine Ermittlungen geben ihm recht: Die Frau ließ sich auf einen Betrüger ein, der erst ihr Herz und dann ihre gesamten Ersparnisse stahl.
Dieser Mann begegnet nun Sarah. Ihr Zusammentreffen setzt eine teuflische Entwicklung in Gang – und konfrontiert nicht nur Thorne mit der erschütternden Frage: Wie weit gehen Menschen, um anderen ihre Liebe zu beweisen?"

Die Reihe um Tom Thorne verfolge ich schon lange, eine meiner Lieblingsreihen und mit "Ein Herz und keine Seele" hat der Autor voll ins Schwarze getroffen. Ein psychologisch ausgefeilter Plot mit zwei Protagonisten, die sich verfallen sind, eine ganz ungute Liaison, die das Schlechteste der beiden hervorbringt.

Tom Thorne verlässt sich in diesem Fall auf sein Bauchgefühl, das ihm sagt, dass bei dem Fall des Selbstmordes etwas nicht stimmt. Als er mit den Angehörigen spricht wird klar, dass sie auf einen Betrüger hereingefallen ist, der sie um eine große Summe Geld erleichtert hat. Die Enttäuschung hat sie nicht verkraftet. Nachdem die Ermittlungen anlaufen wird klar, dass Conrad, wie sich der Betrüger nennt, schon mehrere Frauen betrogen hat und schon auf der Suche nach der nächsten ist. Doch bei Sarah ist alles anders, er verliebt sich tatsächlich.

Der psychologische Aspekt ist bei dieser Story perfekt recherchiert, auch wenn so eine verdrehte Psyche nur schwer vorstellbar ist, kommt die Handlung absolut glaubhaft rüber. Sarah hat sich ein Lügengebilde aufgebaut, in dem sie lebt und aufgeht. Mit Conrad geht es nun einen Schritt weiter.

Ich war hier von der ersten Seite an gepackt, konnte Vermutungen anstellen um an Ende dann doch überrascht zu werden. So viele Wendungen, die absolut nicht vorhersehbar sind machen die Story einfach nur spannend. Neben der eigentlichen Handlung wird auch das Privatleben der Ermittler angerissen, ohne zu dominant zu sein. Finde ich immer wichtig, da es die Figuren plastisch wirken lässt und man eine Weiterentwicklung sehen kann.

Fazit: Spannender Krimi auf hohem Niveau, der mich begeistert hat. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.