Rezension

rasante Action und ein wirklich hoher Spannungslevel

Fearless - Allen Zadoff

Fearless
von Allen Zadoff

Zitat:
„Ich habe Menschen sterben sehen. Ich war es, der sie getötet hat.“
(S.9)

„Plötzlich spüre ich, wie sich tief in mir ein Spalt auftut. Erinnerungen strömen auf mich ein, reißen mich mit sich, an einen anderen Ort, in eine andere Zeit.“
(S.76)

Inhalt:
Sein letzter Auftrag beschäftigt ihn noch immer. Das Programm konnte bisher immer auf ihn zählen. Der Auftrag wurde erledigt. 
Noch nie hat er die Regeln gebrochen! Doch nun nimmt er sich eine Auszeit. Ohne Absprache, ohne Zustimmung. Er taucht einfach unter.
Aber das Programm spürt ihn auf. Vater zeigt deutliches Misstrauen. Vaters Tests jedoch kann er bestehen. Er erhält einen neuen Auftrag. Unter der Identität Daniel Martin soll er Eugene Moore, der ein Militärcamp für Jugendliche führt, ermorden. Doch seine Pläne geraten schnell durcheinander.

Meinung:
Bereits der erste Teil der Reihe, „Boy Nobody“, hat mir wirklich sehr gut gefallen. Ich liebe ja temporeiche actionlastige Geschichten. So war es natürlich keine Frage für mich, dass ich schnell zu „Fearless“ greifen würde.

Schon beim Einstieg wurde ich mit ungeheurer Geschwindigkeit in die Geschichte geworfen. Ich hatte keinerlei Probleme, in dem von Allen Zadoff inszenierten Setting wieder Fuß zu fassen. Gebannt raste ich förmlich durch die Seiten und sprang von einem Spannungsbogen zum nächsten. Verschnaufpausen vergönnte mir der Autor selten, trieb mich stetig an. 

Der Protagonist, ich nenne ihn entsprechend seiner Identität in der Geschichte Daniel, beginnt am Programm zu zweifeln. Sein letzter Auftrag ist ihm sehr nahegegangen. Doch seine Pflicht hat er erfüllt. Er muss das Programm schützen. 
Erinnerungen, die nun in ihm aufbrechen, wirken zudem sehr verwirrend auf ihn. Langsam beginnt er zu begreifen, dass etwas an dem, was man ihm erzählt hat und woran er glaubt, nicht stimmen kann. Emotionen kann sich Daniel nicht leisten, und doch wird er zunehmend mit widersprüchlichen Gefühlen konfrontiert. Er ist hin und her gerissen. Seine obersten Maxime vergisst er dennoch nie. Mehr und mehr konnte ich nun hinter seine Fassade schauen und sein Handeln nachfolgend immer besser nachvollziehen. 

Sein vermeintlicher Gegenspieler, Eugene Moore, zeigt keine Schwächen. Mit eiserner Hand führt er die ihm Untergebenen. Sein Streben und seine Ziele sind nicht unbedingt erkennbar. Was treibt diesen undurchsichtigen Mann wirklich an? Wie weit wird er wirklich gehen?

Das Programm selbst kann man nicht durchschauen. Gut oder böse? Diese Frage stellt man sich beim Lesen permanent, muss sich hier jedoch eine eigene Meinung bilden. Fakt ist, dass vor brutaler Gewalt eindeutig nicht zurückgeschreckt wird und für den Erfolg alle Mittel recht erscheinen.

Allen Zadoff präsentiert seine Geschichte aus der Sicht von Daniel in der Gegenwartsform. Kurze Sätze, kurze Kapitel – das sind die Mittel, mit denen er das Tempo stetig erhöht. Eingebaute Actionszenen ließen die Spannungskurven erheblich ansteigen. Enthaltene Dialoge der Charaktere verstärkten die Eindrücke der jeweiligen Szenen und gaben Einblicke in die Gedankenwelt der handelnden Personen. 

Für das Ende hat sich der Autor einen Showdown aufgespart, der sich explosionsartig entlädt und die Spannung nochmals ins Unendliche trieb. Einerseits aufgewühlt, anderseits dennoch beruhigt, konnte ich das Buch nun wirklich zufrieden ins Regal stellen.

Urteil:
„Fearless“ glänzt mit rasanter Action und einem wirklich hohen Spannungslevel. Atemlos glitt ich durch die Seiten, konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Meinen Lesegenuss für diese spannungsgeladene Geschichte belohne ich deshalb mit 5 Büchern.

Für alle, die spannende Geschichten ohne Kompromisse genießen können, Gefühle dabei ausblenden und Handlungen einfach akzeptieren. Für Fans des ersten Teils „Boy Nobody“ definitiv ein Must-Read!

Die Reihe:
1. Boy Nobody
2. Fearless

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