Rezension

Rasante Mischung

Weisser Fluch - Holly Black

Weißer Fluch
von Holly Black

Mein Fazit: „Weißer Fluch“ besitzt eine rasante Mischung aus Spannung, Überraschungen, fantastischen und neuen Elementen, die das besondere etwas bei Jugendbüchern ausmachen. Über das nicht zum Inhalt passende Cover kann ich großzügig hinwegsehen, denn bei solch gelungenen und authentischen Charakteren, sowie überzeugenden Inhalten bin ich dazu gezwungen die volle Punktzahl zu verleihen. Gegensätze ziehen sich an und so ist auch in „Weißer Fluch“ nichts so, wie es zu sein scheint. Deswegen lohnt es sich wirklich, einen Blick oder auch zwei zu riskieren. Denn beim Lesen dieses Jugendthrillers ist mir der eine oder andere Schauer über den Rücken gelaufen und ich habe eine besondere Intensität gespürt, die nicht viele Bücher besitzen. Leute, lest es einfach! [;)]

»Halte deine Freunde nahe bei dir, aber deine Feinde noch näher.«

Inhalt:

Der 17-jährige Cassel Sharpe ist anders, als andere Teenager. Er hat seine beste Freundin Lila auf dem Gewissen und kommt aus einer Familie mit Fluchmagiern. Verpönte sind sie, die Fluchmagier, denn sie können Menschen nach ihrem Belieben beeinflussen, je nachdem, welche Gabe sie besitzen. Doch als Cassel in seinem Internat beim Schlafwandeln erwischt wird, fangen seine Probleme erst richtig an. Irgendwie hat er das Gefühl, dass seine Familie etwas vor ihm verschweigt. Schwer lastet der Tod seiner ehemals besten Freundin auf seinem Gewissen, aber die Erinnerung an die Mordzeit sind bestenfalls nebulös und nur verschwommen. Deswegen schleicht sich ein Verdacht in Cassels Gedanken. Ist er von jemandem manipuliert worden? Ist vielleicht etwas ganz anderes, als ein Mord geschehen? Was ist dann Wirklichkeit und was könnte mit Lila passiert sein?
Auf der Suche nach Wahrheit verstrickt sich Cassel immer mehr in den Lügen anderer und das Netz des Bösen zieht sich enger um ihn zusammen.

Meine Meinung:

„Weißer Fluch“ von Holly Black ist der Auftakt zu einer, wie ich finde, bisher gelungenen Trilogie. Die Autorin hat ein alternatives New York kreiert, indem nicht normale Mafiosi Bosse den Untergrund beherrschen, sondern die Menschen mit besonderen Fähigkeiten, die sich Fluchmagier nennen. Dieses fantastische Element ist etwas ganz neues, was mir außerordentlich gut gefiel und welches Holly Black kunstvoll in eine nervenaufreibende Geschichte eingeflochten hat.
Cassel ist zunächst ein unsympathischer Charakter, denn er erzählt den LeserInnen direkt zu Beginn, dass er ein Mädchen umgebracht hat. Er kann kein Motiv angeben, nur dass er es einfach getan habe. Ich denke, aus diesem Mord und dem einhergehenden schlechten Gewissen, resultiert seine ironische und zynische Wesensart. Cassel ist in jeder Hinsicht kein normaler Teenager. Er beging nicht nur einen Mord und er stammt nicht nur aus einer Familie mit Fluchmagiern, nein, er ist ein abgebrühter Junge, der jede Taschenspielerei kennt und versiert im Lügen, Tarnen, Fälschen, Betrügen und Schwindeln ist. Vielleicht kein Wunder, wenn man sich das Metier ansieht, indem er aufgewachsen ist. Ein Haufen voller Krimineller, die er seine Familie nennen muss.
Jedenfalls bringt dieser Protagonist eine ganz andere Atmosphäre in die Handlung, als es normalerweise der Fall ist.
Das alleine reicht schon aus, um diesen Jugendthriller zu etwas ganz besonderem zu krönen. Wenn da nicht noch zusätzlich weitere Spannungen, überraschende Wendungen, neue Ideen und ein herausragender Schreibstil wären.
Höhepunkte hat die Autorin hier viele geschaffen und obgleich „Weißer Fluch“ eine Trilogie ist, ist die Handlung abgeschlossen, schlüssig und für mich zufriedenstellend. Wer Cliffhanger abschreckend findet, kann sich mit diesem Thriller getrost vergnügen, denn der bleibt hier glücklicherweise aus.
Das Cover sieht sehr hübsch aus und bietet einen ordentlichen Blickfang. Allerdings habe ich das Gefühl, dass es lediglich die richtige Zielgruppe ansprechen soll, denn mit dem Inhalt hat es wenig zu tun, was ich sehr schade finde. Dennoch ist die Gestaltung wunderschön und ich habe es sehr gerne in meiner Büchersammlung.
Blutige Ereignisse bleiben hier aus, die interessanten Dinge geschehen auf einer psychischen Ebene, die absolut packend und fesselnd ist.
Mit hochsensiblen Mitteln und neuen Ideen habe ich hier eine prickelnde Geschichte zum Eintauchen gefunden, die mich begeistern konnte. Ich bin schon gespannt, was der zweite Teil bieten wird, denn New York, wie wir es kannten, hat Holly Black vollkommen umgekrempelt und ihren eigenen Stempel auf diese Stadt draufgedrückt!

Mein Fazit:

„Weißer Fluch“ besitzt eine rasante Mischung aus Spannung, Überraschungen, fantastischen und neuen Elementen, die das besondere etwas bei Jugendbüchern ausmachen.
Über das nicht zum Inhalt passende Cover kann ich großzügig hinwegsehen, denn bei solch gelungenen und authentischen Charakteren, sowie überzeugenden Inhalten bin ich dazu gezwungen die volle Punktzahl zu verleihen. Gegensätze ziehen sich an und so ist auch in „Weißer Fluch“ nichts so, wie es zu sein scheint. Deswegen lohnt es sich wirklich, einen Blick oder auch zwei zu riskieren.
Denn beim Lesen dieses Jugendthrillers ist mir der eine oder andere Schauer über den Rücken gelaufen und ich habe eine besondere Intensität gespürt, die nicht viele Bücher besitzen. Leute, lest es einfach! ;)