Rezension

Raven und Kara, eine schicksalhafte Liebe

Rabenfeuer. Die Flammen der Göttin - Dana Graham

Rabenfeuer. Die Flammen der Göttin
von Dana Graham

Raven, der von der Göttin mit einen lahmen linken Arm und Bein gezeichnet wurde, arbeitet als Wasserträger in den Silbermienen von Sawren. Durch seine Lähmung war er jahrelang dem Spott und Gelächter seiner Mitmenschen ausgesetzt und führte dadurch verständlicherweise kein wirklich leichtes Leben. Denn auch um seine Geburt rangen sich Gerüchte, denn seine Makel werden als das Ergebnis des Treuebruchs seiner Mutter angesehen, die zu dem Zeitpunkt seiner Empfängnis die Gemahlin des Fürsten war. Seine Lebenssituation scheint sich allerdings zum Besseren zu ändern, als Raven Heron, den neuen Fürsten, rettet, nachdem ein Teil der Silbermine einstürzt. Als Dank dafür möchte Raven ein Krieger Herons werden und wird von diesem auch prompt auf eine Mission geschickt, um sein Können zu beweisen. Seine Mission führt ihn in einen Tempel, wo er auskundschaften soll, ob sich in diesem Krieger von Ylda befindet, die die erklärte Feindin von Heron ist. Der Start seines Auftrages glückt ihm nicht ganz und er erwacht in der Krankenstation des Tempels, nachdem er bewusstlos geschlagen wurde. Dort begegnet er Kara, einer Tempeldienerin, die mitverantwortlich dafür sein wird, dass sein Leben von Grund auf verändert wird.

Mein Fazit:

Bislang habe ich noch kein Buch der Autorin Dana Graham gelesen und sollte diese Tatsache nun auf jeden Fall ändern, denn wenn die anderen Bücher auch nur ansatzweise so gut sind wie „Rabenfeuer“ werden sie mir mit großer Sicherheit sehr gut gefallen, denn von „Rabenfeuer“ bin ich einfach nur begeistert. Im Nachhinein bin ich nun so unendlich froh und dankbar, dass ich an dieser Leserunde teilnehmen durfte, denn sonst wäre mir ein wirklich gutes und tolles Buch durch die Lappen gegangen. Also, man kann auf alle Fälle herauslesen, dass ich vollkommen überzeugt von der Geschichte des Buches bin und den Verlauf dieser mit Freuden verfolgt habe und dieser Zustand blieb auch beim Lesen des ganzen Buches erhalten.

Dana Graham hat in ihren Buch wirklich tolle Protagonisten geschaffen, mit denen ich vom ersten Moment an sympathisiert und mit gefiebert habe. Durch diese hat mir das Lesen noch mehr Spaß gemacht und so war es auch nicht verwunderlich, dass ich das Buch innerhalb eines Tages durch gelesen habe. Ehrlich gesagt, wollte ich das Buch nach jeden fertigen Abschnitt kaum beiseitelegen, um einen Leseeindruck zu schreiben, sondern musste mich jedes Mal aufs Neue dazu überwinden nicht einfach weiter zu lesen.

Aber kommen wir erst mal zu den Protagonisten. Zum einen wäre da Raven, ein Gezeichneter, der kein leichtes Leben aufgrund seiner Behinderung geführt hat und oft das Objekt des Spottes und Hohnes gewesen ist. Aber obwohl sein Leben nicht gerade das Beste war, ist er keinesfalls verbittert geworden, er hat lediglich die Hoffnung aufgegeben, dass sich alles zum Guten wenden könnte. Bis zu dem Tag an dem er Heron rettet, obwohl dieser ihn vor Jahren aus Lux und Tollerei gejagt und verwundet hat. Ich an seiner Stelle wäre zwar nach Herons Taten nicht ganz so bereit gewesen, diesen zu retten, aber ich mein, es spricht ja nur für Ravens guten Charakter, dass er Heron nicht hat in der Mine versauern lassen. Als Dank gewehrt ihn dieser einen Wunsch und Raven bittet ihn darum Krieger in seinem Heer werden zu dürfen. Bevor dies allerdings passieren kann, muss Raven eine Mission erfüllen, die ihn in den Tempel der Göttin führen soll. An dieser Stelle war ich ehrlich gesagt über Ravens Naivität und Blauäugigkeit erstaunt, dass er Heron einfach so vertraut, konnte ich mir  nicht erklären und das er bereitwillig glaubt, dass Heron seine hinterhältige und miese Persönlichkeit abgelegt hat, grenz in meinen Augen ja schon an Wunschdenken. Es hat mir fast schon in der Seele weh getan, dass Raven sich gegen Kara, seiner Liebe entscheidet und für Heron und eine Zukunft als Krieger, obwohl diese immer noch ungewiss ist. Wie mich sein Verhalten enttäuscht und gleichzeitig aufgeregt hat, denn meiner Meinung nach handelte er in den Moment nicht richtig und hat sich falsch entschieden. Und überhaupt, wie kann jemand ein Leben mit seiner Liebe wegwerfen, um Krieger werden zu können, bei einem Mann, der so grausam und hinterhältig ist? Das stimmt doch vorn und hinten nicht. Aber Gott sei Dank war das die größte Verfehlung von Raven und im Laufe des Buches hat er sein Verhalten und seine Entscheidungen zum Positiven gebessert und war im weiteren Verlauf wieder ein Sympathieträger, der sich durch seine mutigen Taten und klugen Entscheidungen ausgezeichnet hat. Auch wenn ich so über seine schlechte Entscheidung gewettert habe, war Raven zum größten Teil trotz alledem ein toller Charakter mit einer freundlichen und heldenhaften Persönlichkeit und ihm sei seine schlechte Einschätzung der Situation auch verziehen, denn jeder macht mal Fehler und kein Mensch ist fehlerfrei.

Den weiblichen Gegenpart stellt die junge Tempeldienerin Kara dar, die Raven vom ersten Moment an mit Wohlwollen und aufrichtiger Zuneigung akzeptiert hat und sich praktisch vom ersten Tag an in ihn verliebt hat. Sie ist mir während des Lesens als eine wirklich süße und liebenswerte Person erschienen und dieser Eindruck hat sich an keiner Stelle im Buch geändert. Ich habe sie sofort in mein Herz geschlossen und mit ihr mitgelitten, als sie die schlimmsten Stunden ihres Lebens durchleiden musste. Und war im Nachhinein umso glücklicher, als sie diese Situationen meistern konnte und als stärkere Person aus diesen hervorgegangen ist. Nicht mal Ravens schlechte Entscheidung konnte sie dazu bringen ihn länger als ein paar Tage zu hassen, denn sie hat doch immer gewusst, was sich hinter seiner Fassade verbirgt und er immer der junge Mann geblieben ist, in dem sie sich im Tempel verliebt hat. Sie zeichnete sich für mich durch ihren treuen und widerstandskräftigen Charakter während des ganzen Buches aus.

Allen in allem muss ich sagen, dass ich bei diesem Buch jede einzelne Sekunde des Lesens genossen habe, auch wenn ich nicht mit allen Entscheidungen der Protagonisten einverstanden war, waren diese im Grunde doch nur menschlich und wer weiß schon, wie er in ähnlichen Situationen reagiert hätte. Beide Charaktere haben mir das Lesen versüßt und mir „Rabenfeuer“ zu einer Lesefreude gemacht. Ich bin begeistert und mehr gibt es dazu auch nicht zu sagen.