Rezension

Recht unterhaltsam, jedoch fehlte mir der erste Band

Kältetod - Patricia Holland Moritz

Kältetod
von Patricia Holland Moritz

Bewertet mit 3 Sternen

Dies ist der zweite Band einer Krimireihe um Rebekka Schomberg. Den ersten Fall, "Die Einsamkeit des Chamäleons" kenne ich bislang nicht und trotz vorangestelltem Kapitel "Was bisher geschah" und im Text weiteren Nacherzählungen und Anspielungen auf vorangegangene Ereignisse hatte ich ziemliche Probleme, in die Geschichte einzutauchen und besonders die Motivation Rebekkas zu verstehen.

Der Krimi besteht aus zwei parallel laufenden Erzählsträngen: 

Der erste befasst sich mit der Hauptfigur Rebekka Schomberg, die ein Vermögen von ihrem Großvater geerbt hat, was dieser während der Besatzungszeit Frankreichs im zweiten Weltkrieg von einer jüdischen Fabrikantenfamilie erschlichen hatte. Rebekka versucht, mit diesem Geld Gutes zu tun. In diesem Buch geht es um den Mord an der letzten Überlebenden des Massakers von Tulle  von 1944, an dem ihr Großvater beteiligt war. Die letzte Überlebende wird ausgerechnet von einem Massenmörder ermordet. Als dieser aus der Haft entlassen wird, macht Rebekka Jagd auf ihn...

Leider fand ich diesen Erzählstrang nicht besonders interessant, sondern eher verwirrend und langatmig. Ich schätze, dass das daran liegt, dass ich das erste Buch nicht gelesen habe. Ich kann aber auch allgemein diese Sühne-Logik nicht ganz nachvollziehen.

Der zweite Erzählstrang handelt von einer rätselhaften Mordserie, die in Verbindung mit der gefährlichen Droge Crysthal Meth steht. Kommissar Mark Tschirner ermittelt und bekommt dabei Unterstützung von der Praktikantin Kimberley Fröbe, die sich im Laufe der Zeit zu einer richtigen Kollegin für ihn entwickelt...

Hier wird eine spannende und unterhaltsame Krimihandlung erzählt, mit einem überraschenden und raffinierten Ende, so dass ich hier nur Positives über den zweiten Erzählstrang schreiben kann.

Mein Fazit ist dementsprechend zwispältig. Ich würde auf jeden Fall empfehlen, den ersten Band vorher zu lesen, da dieser wirklich wichtig zu sein scheint, auch wenn man schon Vieles auch im zweiten Band erfährt. Ansonsten ist es ein solider und unterhaltsamer Krimi (diese Handlung ist auch in sich geschlossen, während es um Rebekka noch einen Cliffhanger gibt) und als solcher durchaus zu empfehlen.