Rezension

Regt zum Nachdenken an

Im weißen Kreis - Oliver Bottini

Im weißen Kreis
von Oliver Bottini

Bewertet mit 3 Sternen

„Im weissen Kreis“ ist der sechste Fall für Louise Bonì, und der erste, den ich gelesen habe. Die Handlung selbst ist auch ohne Vorkenntnisse gut verständlich, allerdings blieb mir Louise während des ganzen Romans ziemlich egal. Vielleicht liegt das an meiner fehlenden Erfahrung mit dieser Figur, sie blieb für mich ziemlich blass.

 

Louise Bonì ist klar die Protagonistin, die Geschichte wird in der dritten Person aus ihrer Sicht erzählt. Der Schreibstil des Autors Oliver Bottini liest sich zunächst ziemlich trocken, mit kurzen, abgehackten Sätzen, und ist gespickt mit Abkürzungen und polizeilichen Fachbegriffen, was das Buch aber auch sehr realistisch wirken lässt. Das Privatleben der handelnden Personen spielt nur eine sehr untergeordnete Rolle, der Fall steht das ganze Buch über im Mittelpunkt. Dennoch werden die persönlichen Probleme von Louise angesprochen, ihr verstorbener Chef, die komplizierte Beziehung zu ihren (Ex-)Freund, ihre Alkoholsucht. Trotz dieser Details gelang es Louise wie erwähnt nicht, mich emotional zu berühren, vielleicht fehlt mir da wirklich die Vorgeschichte.

 

Die Handlung von „Im weissen Kreis“ entwickelt sich im Laufe des Krimis und wird immer verzwickter. Immer tiefer verstrickt sich Louise in die Machenschaften rechtsradikaler Gemeinschaften, und auch der Verfassungsschutz mischt sich ein. Etwas schade fand ich, dass bei den meisten Personen bereits auf den ersten Blick klar wurde, ob sie zu den „Guten“ oder zu den „Bösen“ gehören, da wäre, insbesondere bei der komplexen Handlung, wohl noch mehr drin gelegen. Der Schluss wirkt für Gerechtigkeitsfanatiker wie mich recht unbefriedigend.

 

Mein Fazit

Ernster, sehr realistisch wirkender Kriminalroman, der zum Nachdenken anregt.