Rezension

Reinschauen, sich inspirieren lassen und selbst den Kochlöffel schwingen!

Ronny Lolls Seelenfutter -

Ronny Lolls Seelenfutter
von Hannes Arendholz

Bewertet mit 5 Sternen

Einen sehr guten Eindruck habe ich von diesem Buch gewonnen. Es hat mich fasziniert, inspiriert, überrascht und gut unterhalten. Und eine Augenweide mit stimmungsvollen Fotos ist es allemal. Sehr gut als Geschenk geeignet, schon allein der hochwertigen Gestaltung wegen: tolle Foodfotos, dickes, glattes Seitenpapier, Festeinband. Und natürlich auch die vorgestellten Gerichte! 

 

Die Rezepte sind optimal präsentiert. So war es für mich ein Ansporn, die Dinge zu kochen und zu backen, die schon lange in der Warteschlange standen, bloß zur Realisierung kam es bis dahin nicht. 

 

Die Kärntner Kasnudeln waren plötzlich im Handumdrehen fertig. Auch für Einsteiger leicht nachzukochen: die Fotos zeigen den Entstehungsprozess und das fertige Gericht, zudem ist es klar und zugänglich beschrieben. Statt brauner Butter habe ich ein wenig von im sehr guten Olivenöl gedünstetem Gemüse dazu serviert. Hat sehr gut geschmeckt. Bin dankbar für den Tipp mit der Zitrone. Diese frische Fruchtigkeit hat die Füllung in ganz andere geschmackliche Dimensionen gehoben. Hat sich gelohnt, das Rezept auszuprobieren. Alle nachkommenden Kasnudeln gibt es nur mit Zitrone!

 

Auch die Windbeutel verdienen die Aufmerksamkeit des Publikums. So schön, wie sie da auf dem Foto thronen, üppig mit geschlagener Sahne und mit Him-und Erdbeeren dekoriert, mit Schokosoßestreifen leicht überzogen. Seelenfutter für Naschkatzen. 

 

Apfelkuchen nach Oma Else, das Bild auf dem Cover, darf man sich einfach nicht entgehen lassen. 

 

Einige Rezepte stellte ich auf die to-do-Liste, die werde ich demnächst unbedingt ausprobieren: Schwammerlsuppe mit gebratenen Knödeln. Hört sich sehr verlockend an. In paar Wochen gibt es schon frischen grünen Spargel, der auch ein Bestandteil der Suppe ist. Pilze gibt es in einem gut sortierten Supermarkt. Den Rest habe ich.

 

Und das ist der nächste Punkt bei den Rezepten: sie sind recht einfach, das meiste an Zutaten hat man meist daheim.  

 

Die eingemachte Senfgurken probiere ich auch unbedingt aus, wenn es  neue Gurken aus dem Garten wieder gibt. Die Ingwer-Möhren können gleich dieses Wochenende ins Glas. Freue mich schon drauf. Die Kartoffel (Brot)Zeit muss auch unbedingt ausgetestet werden. 

 

Kenne ich alles, denkt man vielleicht. Bloß der Teufel steckt bekannterweise im Detail. Es ist wie mit der Zitrone bei Kasnudeln. Plötzlich schmeckt das altbekannte einfach toll. 

 

Gut, es gibt Paar Rezepte, z.B. Hummer Boston Style oder Miesmuscheln mit Camembert-Sud, wo man die Zutaten vllt nicht gleich im Kühlschrank standardmäßig hat. Und auch deshalb ist das Buch prima: Es gibt Inspiration, neue Wege zu gehen und Neues auszuprobieren. Die Zubereitung ist einfach. Man muss bloß die Zutaten haben, vllt auch in die Normandie reisen, um sie dort, wie es hier im Buch steht, vor Ort zu kosten. 

 

Überrascht hat mich der „Gifhorner Heringssalat“. Außer Heringen kommt da noch Tafelspitz dazu, Eier, Gurken, rote Beete wie Himbeersirup. Einige Zutaten habe ich ausgelassen. Diese Kombination ist mir evtl zu gewagt, schmunzel. Aber die Matelotte (Seefisch, Muscheln, trockener Weißwein, Gemüse, etc.) kommt auf meine to-do-Liste.

 

Mann kann noch viel über dieses Buch referieren. Besser: Reinschauen, sich inspirieren lassen und selbst den Kochlöffel schwingen. Die Rezepte sind einfach. Und Familie freut sich. Denn lecker wird es!