Rezension

✎ Robert Haasnoot - Steinkind

Steinkind - Robert Haasnoot

Steinkind
von Robert Haasnoot

"Steinkind" ist ein Überbleibsel einer ehemaligen Freundin, die damals aussortiert und mir ihre Bücher vermacht hat. Der Klappentext klingt interessant und die Seitenzahl von 160 ist nicht allzu hoch. Dennoch hätte ich das Werk auf den letzten Metern beinahe abgebrochen ...

Auch jetzt, ein paar Tage nach Beendigung des Textes, ist mir nicht klar, in welches Genre "Steinkind" eingeordnet werden kann. Ich dachte zuerst an einen Krimi wegen des wertvollen Bildes. Oder an ein Drama wegen des Verschwindens der Eltern. Tatsächlich ist nichts so wirklich passend.

Anfangs dachte ich, es soll hauptsächlich um Wouter und seine Aufarbeitung gehen. Es wird viel von ihm und aus seiner Perspektive berichtet. Doch tief kann man nicht in ihn hinein blicken. Es bleibt alles an der Oberfläche.

An diesem Punkt hatte ich eigentlich bereits beschlossen, die Lektüre zuzuklappen und unbeendet wegzulegen.

Doch dann kam der mysteriöse Anruf und ich dachte, nun nimmt die Geschichte endlich Fahrt auf. Fehlanzeige! Sie plätscherte weiter vor sich hin, blieb nichtssagend.

Auch das Phänomen "Steinkind" wird lediglich einmal am Rande erwähnt. Dabei ist das eine wirklich interessante Sache. Ich hatte vorher davon noch nie gehört.

Bis zum Schluss habe ich nicht herausfinden können, was der Autor mit seiner Erzählung erreichen möchte. Die Personen blieben mir fremd. Die fehlende Spur der Mutter und das Ableben des Vaters werden nicht aufgeklärt. Es werden nur Spekulationen in den Raum geworfen und Lesende dürfen sich ihre eigene Geschichte ausdenken.

Dies ist so ein typisches Schulbuch, über das man unendlich viele Interpretationen schreiben kann ...

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