Rezension

** Rosa Redlichs dritter Streich **

Winterwünsche - Kerstin Hohlfeld

Winterwünsche
von Kerstin Hohlfeld

Bewertet mit 4 Sternen

„Winterwünsche“ stellt den dritten Roman der Reihe um die Schneiderin Rosa Redlich dar. Zwar ist es keine unabdingbare Voraussetzung, die vorherigen Romane mit den Titeln „Glückskekssommer“ und „Herbsttagebuch“ gelesen zu haben, allerdings würde ich hierzu raten, um einen besseren Einblick in die bisherigen Geschehnisse zu bekommen.

Ein Punkt, bei dem ich nicht ganz weiß, wie ich diesen finden soll ist, dass die Bücher in engen Zeitabschnitten aufeinander aufbauen. Zwischen „Herbsttagebuch“, in dem Rosas beste Freundin Vicky beispielsweise schwanger wird und „Winterwünsche“ vergehen beispielsweise nur etwa zwei Monate. Sprich, im aktuellsten Band von Kerstin Hohlfeld ist Rosas Freundin immer noch schwanger und die Geburt des Kindes wird auch noch eine Zeit dauern.

Auf der einen Seite sind diese geringen Zeitabstände recht gut, weil man so quasi das komplette Leben der Hauptdarstellerin, mit all seinen Geschehnissen miterleben kann. Auf der anderen Seite finde ich dies jedoch auch wiederrum nicht so gut, da sich die Charaktere von Buch zu Buch kaum weiterentwickeln können. So hätte ich mir für den dritten Teil der Reihe beispielsweise gewünscht, dass das Kind von Rosas Freundin und gleichzeitigen WG-Mitbewohnerin bereits geboren worden wäre und alle den aus dem zweiten Teil bekannten „Hof Kletzin“ bezogen hätten.

Alles in allem ist der Schreibstil der Autorin sehr positiv zu bewerten. Die lockere, teilweise ein wenig naive Art von Rosa passt zu der Story und der dazu passende Schreibstil ermöglicht ein schnelles, flüssiges Lesen. Auch die weiteren Charaktere, die in „Winterwünsche“ vorkommen, können problemlos zugeordnet werden – gerade, wenn man die vorherigen Teile um Rosa Redlich ebenfalls gelesen hat.

Die Story ist größtenteils ein wenig vorhersehbar, birgt hier und da aber glücklicherweise noch einige Überraschungen und Kehrtwendungen. Alles in allem kann man sich gut vorstellen, dass Rosa eine tolle, liebe, aber doch ein Stück weit eigensinnige Person ist, die man gerne als Freundin hätte. Sie kann sich glücklich schätzen, einen so tollen Freundeskreis zu haben. Hier macht das Lesen einfach Spaß und ich kann mir persönlich sehr gut vorstellen, dass auch noch weitere Teile folgen. Zwar ist der Bereich „Schneidern“, „ausgefallene Mode“ und „Modenschauen“ nicht mein wirkliches Interessengebiet, allerdings ist dies auch nicht ausschlaggebend dafür, ob einem das Buch gefällt, oder nicht. Die zwischenmenschlichen Beziehungen und Vorkommnisse im „Privatleben“ von Rosa sorgen dafür, dass die Story nicht zu eintönig und langweilig wird. Auch ihre Vorliebe für alte, romantische Geschichten, macht aus ihr eine ganz besondere, verträumt wirkende Person.

Ich würde behaupten, die vorrangige Zielgruppe für „Winterwünsche“ ist weiblich und zwischen 16 bis 40 Jahren. Aber natürlich können mich gerne auch begeisterte Leser außerhalb der Zielgruppe gerne über ihre Meinung dieses Buches informieren ;o)

Alles in allem hat mir das Buch recht gut gefallen, weil die Story unterhaltsam und abwechslungsreich war und das Lesen sehr leicht fiel. Für den hohen Buchpreis und weil der letzte „Funke der Begeisterung“ auf sich warten ließ, vergebe ich 4 von 5 möglichen Sternen.