Rezension

Rückkehr nach New York

Coldhart - Strong & Weak -

Coldhart - Strong & Weak
von Lena Kiefer

Das Cover gefällt mir von diesem Auftakt der Trilogie genauso gut wie die der Westwell-Trilogie und ich bin begeistert wie schön sie gemeinsam im Regal aussehen. Inhaltlich geht es endlich zurück nach New York und der Familie Coldwell. Diesmal geht es um Jessiahs jüngeren Bruder Elijah. Sechs Jahre nach dem Ende von Westwell, bekommt man einen Einblick in das streng kontrollierte und durchgetaktete Leben von Elijah Coldwell. Für Vergnügen oder Spontanität hat er wenig Zeit und keine Kapazitäten. Er schläft wenig, arbeitet viel, studiert nebenbei auch noch. In einem Club trifft er erstmals auf Felicity Everhart, die gerade erst für ein Studium an einer renommierten Kunsthochschule von Los Angeles nach New York gezogen ist und dort die Familie von ihrem Vater und ihn selbst kennenlernt. Ihr Start läuft alles andere als rund und Elijah ist eine große Hilfe für sie, obwohl er das nie wollte und eigentlich auch versucht hat zu verhindern.

Ich liebe einfach so ziemlich alles an diesem Buch. Es ist so ein krasses Gefühl von Nachhausekommen und gleichzeitig ist irgendwie alles andere. Sechs Jahre sind eine wirklich lange Zeit, Elijah ist nun erwachsen und hat irgendwie einen Weg gefunden mit seiner Vergangenheit und den schlimmen Erlebnissen umzugehen. Losgelassen haben sie ihn aber bis heute nicht und die Kontrolle der Erinnerungen bestimmt seinen Alltag. Am allertraurigsten war die Tatsache, dass sich Jessiah und Elijah nicht mehr so gut verstehen wie früher. Ich hoffe so sehr, dass sie wieder zueinander finden und jeweils einen Schritt auf den anderen zugehen können. 

Mit dem Verlauf der Buches lernt man den Elijah von heute immer besser kennen, obwohl er so verschlossen ist, und ich mag ihn wirklich gerne. Er ist ein sehr einfühlsamer Kerl, der eine tiefe Bindung zu seinem Hund hat und versucht seine Träume in der hartumkämpften, altmodischen Immobilienwelt zu behaupten. Ich bin beeindruckt wie er es offenbar geschafft hat seine Mutter von seinen Ideen zu überzeugen und seinen Weg zu machen.

Felicity ist neu in der Stadt, sie kennt man nicht schon aus Westwell und es war spannend eine neue Hauptfigur kennenzulernen. Ich finde sie sehr interessant als Gegensatz zu Elijah und mag sie bisher auch ganz gerne. Ihr Start in New York ist wirklich schwierig und sie findet auch nur schwer einen Nebenjob - bis sie Helena und Jessiah trifft und sie tatsächlich bei Helena im Stadtführungsunternehmen arbeitet. Das war wirklich so schön zu lesen, dass die Träume für Jessiah und Helena aufgegangen sind und sie noch immer so glücklich zusammen sind. 

Der Schreibstil war wieder super mitreißend und ich konnte kaum aufhören zu lesen, wenn ich das Buch in die Hand genommen habe. Am liebsten hätte ich, auch wegen des fiesen Cliffhangers am Ende, direkt weitergelesen als ich fertig war, nur leider muss ich mich jetzt noch eine Weile gedulden bis Band 2 herauskommt. Inhaltlich gibt es so unfassbar viele offene Fragen, die sich hoffentlich alle in den Folgebänden klären - ich freue mich auf jeden Fall schon sehr!