Rezension

Schatten der Dunkelheit

Januskinder
von Marcus Richmann

Bewertet mit 5 Sternen

== Buchrückentext: ==

Schatten der Dunkelheit

Der Tod der neun Monate alten Jacqueline führt Maxim Charkow, den Chefermittler der Mordkommission Zürich, an seine Grenzen. Das entführte Mädchen wurde auf einer Baustelle abgelegt und verdurstete. Während Charkow im Umfeld der Familie nach einem Motiv sucht, findet man in der Altstadt ein zweites Kleinkind zwischen Müllsäcken. Die Identität dieses Kindes ist unbekannt. Als ein weiteres Kind entführt wird, stößt Charkow auf eine neue Spur, die ihn in die Abgründe der menschlichen Psyche führt ...

== Buchtitel und Cover: ==

Zuerst musste ich mich informieren wer oder was Janus überhaupt ist. Janus war der römische Gott des Anfangs und des Endes. Auf Abbildungen wird dieser mit Doppelgesicht, vorwärts und rückwärts blickend gezeigt. Ein Gesicht schaut nach rechts, das andere nach links. So ähnlich sieht auch das Cover aus: Ein Teil des Bodens befindet sich rechts, der andere links und daraus wächst das zarte Pflänzlein Hoffnung.

== Leseeindrücke: ==

Dieser Band ist der dritte des Autors Marcus Riemann rund um Chefermittler Maxim Charkow nach "Die Augen der Toten" und "Engelschatten" , aber der erste Band für mich. Daher war ich mit den Personen zu beginn der Geschehnisse wenig vertraut und musste mich erst einmal in die Handlung reinfinden. Der Prolog aus der Sicht des verlassenen und verschuldeten Gärtners war sehr traurig zu lesen, wird aber noch eine wichtige Rolle im weiteren Verlauf der Handlung spielen.

Zunächst lernen wir Maxim Charkow kennen, der mit überaus sympathisch war und ist, und gleich den überaus berührenden Mordfall: Ein Obdachloser findet die neun Monate alte Jacqueline, sie wurde vermutlich entführt und auf einer Baustelle abgelegt, wo sie dann verdurstete. Bald darauf wird das nächste Baby-Opfer zwischen Mülltüten gefunden. Und als dann noch ein weiteres verschwindet, laufen die Ermittlungen und Charkow auf Hochtouren und führen ihn bis an seine Grenzen…

Mit Charkow  und all den anderen Nebencharakteren musste ich erst einmal vertraut werden. Gerade die russischen Namen waren nicht einfach zu merken. Sämtliche Charaktere werden sehr vorstellbar und detailliert beschrieben. Charkows Kindheit war sehr schwer und richtig schicksalsträchtig. Dann der Verdurstungstod der kleinen Jacqueline Schöllhorn fand ich immens berührend und nehme mir so etwas immer sehr zu Herzen. Ich war daher richtig im Ermittlungsfieber und hat mich beim Mitermitteln fast noch mehr ins Zeug gelegt, als bei erwachsenen Opfern. Indizien gibt es einige, aber ich tappte ziemlich lange im Dunkeln.

Dieser Kriminalroman war an Ereignissen, die sich überschlagen, kaum zu überbieten.  Der Spannungsbogen zog sich von Anfang bis Ende mit einer straffen Spannung hinweg. Die 16 angenehm fesselnden und kurzweiligen Kapitel verteilen sich auf insgesamt 373 Seiten, die sich Dank der gut leserlichen Schrift augenfreundlich lesen ließen. Ich habe diesen Krimi sehr genossen und mich packend unterhalten gefühlt und vergeben sehr gerne 5 von 5 Sternen!

© esposa1969