Rezension

Schattengrund

Schattengrund - Elisabeth Herrmann

Schattengrund
von Elisabeth Herrmann

Bewertet mit 5 Sternen

*** Klappentext ***
Als die 17-jährige Nicola das Haus ihrer verstorbenen Tante erbt, ahnt sie nicht, wie bedeutsam dieser Name für sie wird. Es ist ein einsames Haus in einem abgelegenen Dorf, in dem sie als Kind oft zu Gast war. Ein Haus, in dem die Vergangenheit schlummert. Und ein Haus, das Nicos Eltern auf keinen Fall annehmen wollen. Als die Eltern das Erbe stellvertretend für ihre Tochter ausschlagen, reißt Nico heimlich aus, um Schattengrund wiederzufinden. Und kaum hat sie die Schwelle übertreten, da scheint eine lange verdrängte Wahrheit nach ihr zu greifen. Wie konnte sie das alles bloß vergessen? Die knarrenden Treppen, den staubigen Dachboden - und das Mädchen, mit dem sie hier immer gespielt hat? Fili, ihre allerbeste Freundin. Ihre Seelenschwester. Ihre tote Freundin. Ein grauenhaftes Verbrechen hat die Mädchen damals auseinander gerissen. Aber Nico kann ihren eigenen Erinnerungen nicht trauen. Und der Täter von damals ist noch immer im Dorf.

*** Meine Meinung ***
Der Klappentext klingt ja bereits spannend, aber kommt der Handlung nicht wirklich nah. Die Geschichte beginnt ganz harmlos und unspektakulär, doch steigert sich mit jeder Seite bis hin zu einem genialen Ende. Die Spannung wird von Herrmann so subtil gesteigert, dass man von der Geschichte gefangen genommen wird und sie den Leser in ihren Bann zieht. Dazu passen auch die Figuren, die sehr lebendig und realitätsnah dargestellt werden. Sie sind aus dem Leben genommen und könnten auch in der Nachbarschaft wohnen.
Auch der Schreibstil trägt sehr zum Spannungsaufbau bei. Mal sind die Sätze von normaler Länge, aber wenn das Tempo der Geschichte zunimmt, werden die Sätze auch kürzer und ich hatte das Gefühl mitten in der Geschichte zu sein. Überhaupt ist die Schreibweise flüssig und sehr locker-flockig lesbar.
Bis zum Schluss bleibt der Leser im Ungewissen und wird auf verschiedene Fährten geführt, die immer wieder über den Haufen geworfen werden, um dann doch wieder schlüssig zu sein scheinen.
Das Buch ist spitze und ich habe es verschlungen - ein echter Pageturner, der die volle Punktezahl verdient.