Rezension

Schattenmensch

Schattenmensch - Jürgen Siegmann

Schattenmensch
von Jürgen Siegmann

Bewertet mit 4 Sternen

Der Libyer Tarek Bajari lebt in Köln. Er ist ein illegaler Flüchtling. Aus gutem Hause stammend musste er auf der Flucht seine Heimat hinter sich lassen. In Deutschland schlägt er sich mehr schlecht als recht durchs Leben. Er arbeitet schwarz und kommt über die Runden, hat Freundschaften geschlossen und ist mit seinem Dasein wohl halbwegs zufrieden. Doch dann bittet ihn Maundu, ein weiterer illegaler Flüchtling, um Hilfe. So gerät Tarek auf das Grundstück eines Anwaltes. Dieser wurde ermordet, ein Koffer voller Geld ist verschwunden. Bald schon ist die Polizei sicher, dass Tarek der Täter sein muss. Nur Tarek weiß, dass dies nicht so ist und versucht selbst die Wahrheit ans Licht zu bringen. Maundu kann ihm dabei nicht helfen, denn auch er ist plötzlich verschwunden und Tarek und sein Umfeld schweben in großer Gefahr.

Jürgen Siegmann nimmt in diesem Thriller seine Leser mit auf eine spannende Reise durch Köln. Dabei zeigt sich die Stadt von einer sehr unschönen Seite, denn ein Netzwerk rechtsextremer hochrangiger Persönlichkeiten, treibt hier ein gefährliches Spiel. Hier geht man wahrlich über Leichen um sein Ziel zu erreichen. Ein „Schattenmensch“ wie Tarek ist dabei ein möglicher hilfreicher Verlust, den man einfach hin nimmt bzw. ihn gar einkalkuliert.

„Schattenmensch“ ist ein hochaktueller und brisanter Krimi über die Lage von Flüchtlingen in Deutschland, der unsere heutige Gesellschaft und die derzeitige politische Lage ins Visier nimmt. Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf dem stetig wachsenden Rechtspopulismus. Gut gemacht!

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