Rezension

Schicksalhafter Umzug

Der Fürst des Nebels - Carlos Ruiz Zafón

Der Fürst des Nebels
von Carlos Ruiz Zafón

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der 2. Weltkrieg hält Spanien in Atem. Der Junge Max zieht daher mit seiner Familie raus aus der Stadt, in ein schönes Haus am Land. Sofort schließt er Freundschaft mit Roland, der ihm ein altes Schiffswrack am Meeresgrund zeigt, ihm das Tauchen lehrt und zu Max’ älterer Schwester deutliche Zuneigung fasst. 

Im Großen und Ganzen könnte man sich in der neuen Lebenssituation gut zurechtfinden, wäre da nicht ein kleiner Junge vor Jahren auf mysteriöse Weise ertrunken, der seinen langen Schatten bis in die Gegenwart wirft und ein nebulöser Skulpturengarten, der Max keine Ruhe lässt. 

Dieses Jugendbuch ist Carlos Ruiz Zafóns Erstlingswerk und aus Neugierde auf den ursprünglichen Stil des Autors habe ich es gelesen. Zu meiner Überraschung ist die Sprache erstaunlich einfach gehalten und sogar für ein Jugendbuch kommt sie mir zu simpel vor. Wer auf Zafóns einmaligen – literarisch anmutenden – Schreibstil hofft, wird zutiefst enttäuscht werden. 

Allerdings verweist sein Debütroman bereits auf die überwältigende Macht des Schicksals, welche die Protagonisten in späteren Werken nicht aus ihrer Hand lassen wird.