Rezension

Schlangen im Garten

Schlangen im Garten -

Schlangen im Garten
von Stefanie vor Schulte

Nach dem Debüt „Junge mit schwarzem Hahn“ folgte der zweite Roman der Autorin Stefanie vor Schulter „Schlangen im Garten.“ Ein düsteres, poetisches, skurriles und manchmal undurchsichtiges Werk. In diesem geht es um die Verarbeitung und den Umgang mit Trauer, denen sich der Mann und die Kinder der verstorbenen Johanne stellen müssen. Jeder auf seine ganz eigene Art und Weise und mit Menschen, die ihr Leben kreuzen und sich mit in die Geschichte verweben, als hätten sie die Verstorbene gekannt. Eine Realität vermischt mit einem Märchen, sodass ich mich zeitweise gefragt habe: Ist das jetzt noch Realität oder wird hier aus einem Traum heraus erzählt? Ist es eine Geschichte, die dazu beiträgt, die Trauer für eine Weile fort von den Protagonisten zu tragen? Nicht immer war mir das klar, was der Schreibstil zusätzlich befeuerte. An manchen Stellen stockte der Lesefluss, da für Gefühle oder besondere Szenen auf Poetik zurückgegriffen wurde, die eine Klarheit nicht zuließen – es mir schwierig machten zu folgen. Oft legte dieser Ambiguität an den Tag, dass ich für mich erst einmal herausfinden musste, wie es gemeint ist. Manchmal kam es mir vor, als wurden die schönsten Wörter aneinandergereiht, weil sie wunderschön sind, aber nicht von Belange für den Verlauf. Sondern dass sie einfach da sind – ob schwer oder leicht. Ich will ehrlich sein. Ich liebe so einen Schreibstil sehr. Einen, der poetisch und zeitgleich leicht, rau und wiederum schwer ist. Ein Mix aus alldem. Bei dem einem schwer ums Herz wird, es einem die Luft nimmt und zeitgleich einen auf Wolken emporhebt – eine Leichtigkeit verleiht.

„Schlangen im Garten“ war ein Buch, das man nicht einfach nebenher lesen kann, sondern ganz besondere Aufmerksamkeit bedarf, um zu verstehen, worum es wirklich geht.