Rezension

Schlechter Aufbau, guter Hintergrund

Die Gesandten der Sonne
von Wolf Serno

Bewertet mit 2.5 Sternen

Die Gesandten der Sonne war mein erstes Buch von Wolf Serno und leider hat es mich nicht wirklich überzeugt.

 

Auf der einen Seite stehen die fantastische Recherche, außergewöhnliche und gehobene Sprache und das interessante Konzept. Wie kam der Elefant nach Aachen? Das muss doch ein spannendes Buch sein! Tatsächlich gab es viele Szenen, die mich mitgerissen haben, die ich spannend fand. Allerdings ließ der Aufbau keine wirkliche Spannung aufkommen. Der Roman wird erzählt von dem gealterten Arzt Cunrad, der von einem Wohltäter unterstützt wird und als Dank die Geschichte seiner Jugend erzählt. Leider macht er dabei so viele Andeutungen, dass der Ausgang der Geschichte in weiten Dingen schon bekannt ist. Auch ist der erzählerische Höhepunkt der Reise viel zu früh angesetzt. Das Finale findet quasi bereits im ersten Drittel des Romans statt. Wenn doch Spannung aufkommt, endet die Episode und der Spannungsbogen muss wieder von vorne anfangen.

 

Allerdings muss ich auch sagen, dass ich kurze Ausschnitte aus einer Lesung gehört habe und als gesprochene Literatur funktionierte der Spannungsaufbau deutlich besser. Dennoch bewerte ich hier schließlich den Roman und der war – leider muss ich es so sagen – zum Teil sogar langweilig.

 

Fazit: Ein interessantes Thema, historisch und sprachlich sehr korrekt, doch im Handlungsaufbau eher schwach. Die Gesandten der Sonne ist ein historischer Roman, bei dem Serno viel Potential verschenkt hat.