Rezension

Schlüssig

Raumkrank
von Tariq Nazar

Bewertet mit 4 Sternen

Nero reist zur Raumstation, auf der er glaubt, seinen Dienst als Arzt anzutreten, denn es handelt sich um eine intergalaktische Krankenstation – vollautomatisiert, von Außerirdischen betrieben. Die Menschen sind gerade erst zur Gemeinschaft der interstellar reisenden Völker hinzugekommen und kennen sich noch nicht so wirklich gut aus, versuchen aber ihr Bestes. Entsprechend erwartungsvoll betritt Nero die Station. Er hofft, bald außerirdische Lebensformen zu treffen. Doch da wird er enttäuscht – die Leser übrigens auch – erst einmal geht es um Formalitäten, da unterscheiden sich die Außerirdischen nicht sehr von den Menschen, Bürokratie und technische Vorbereitungen. Aber genau wie bei Nero trägt dieser Umstand dazu bei, dass sich die Erwartung und damit die Spannung auf die ersten Aliens weiter steigert. Die technischen Details sind zwar lang, aber immer in die Handlung eingebettet und begleitet von den Gedanken und Empfindungen Neros, sodass es zwar gemütlich, aber keinesfalls langweilig vorangeht. Der Autor hat sich sehr intensiv mit seiner Welt auf der Raumstation auseinandergesetzt und setzt diese detailreich in Szene.

Im letzten Drittel des Romans beschleunigt sich das Tempo ganz enorm. Neben vielen Aliens, die auch schon eine Herausforderung für Nero darstellen, tauchen auch noch Raumpiraten auf, die die Station angreifen. Nero muss sich bewähren.

Das Ende – nach der Action – ist dann – meines Erachtens – ein bisschen schade, weil es (allerdings nur mit einem Detail) einen traurigen Schlusspunkt setzt.

Fazit: Eine schlüssige Welt, ein liebenswerter Held und ein spannendes Abenteuer, durchsetzt mit humorvollen Intermezzi.