Rezension

Schön mit gewissen Abstrichen

Der vergessene Geschmack von Glück -

Der vergessene Geschmack von Glück
von Lars Simon

Wie schön ist bitte dieser Einband?! Noch dazu passt er perfekt zur Story.

Die Geschichte an sich konnte mich allerdings nicht uneingeschränkt überzeugen. Gefallen hat mir der Aspekt der verlorenen Leidenschaft fürs Kochen und wie die Hauptfigur diese nach und nach wiederentdeckt. Auch die Beschreibungen der malerischen schwedischen Landschaft und der abgelegenen Insel vor der Küste samt des in die Jahre gekommenen Hotels fand ich gut gewählt und umgesetzt. Ebenso wie die Hauptcharaktere und Nebendarsteller mit all ihren Eigenschaften und Charakterzügen. Da ich ein Fan von Büchern bin, die auf zwei Zeitebenen spielen, konnten mich auch die historischen Rückblicke in die Entstehungsgeschichte des Hotels und seiner Gründerin überzeugen.

Ich hätte mir aber gewünscht, dass die Geschichte realitätsnaher bleibt. So waren mir die Geister und ihr Schalten und Walten eindeutig zu unrealistisch und zu trivial. Das hätte es meiner Meinung nach nicht gebraucht. Die Verbindung zur Vergangenheit und die wiederentdeckte Leidenschaft fürs Kochen hätte anders – vor allem raffinierten und glaubwürdiger – gelöst werden können. So driftet der Roman leider zu sehr ins Kitschige und Seichte ab und lässt den Wunsch nach mehr Substanz bei mir zurück.