Rezension

Wenn Geister das Kochen verhindern

Der vergessene Geschmack von Glück -

Der vergessene Geschmack von Glück
von Lars Simon

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt: An einem stürmischen Nachmittag stürzt sich die junge, talentierte Köchin Anna-Greta Olsson vor der Küste Schwedens unter mysteriösen Umständen von einer Klippe in den Tod – und gerät bald in Vergessenheit. Erst als 100 Jahre später der arbeitslose Küchenchef Leif Söderberg in dem alten Hotel auf der Insel anheuert, scheint sich Anna-Greta Olssons Schicksal endlich zu erfüllen. Ohne es zu ahnen, stößt Leif auf ihr magisches Vermächtnis. Wird seine verlorene Leidenschaft zum Kochen neu entfacht? Und was hat Smilla, die undurchschaubare Tochter der Eigentümer, mit der tragischen Geschichte und den unerklärlichen Vorkommnissen in der Hotelküche zu tun?

 

Ich kannte Lars Simon bereits von seiner Lennart-Malmkvist-Reihe und war sehr gespannt, den Autor in einem anderen Genre wiederzufinden. Der Roman „Der vergessene Geschmack von Glück“ ist ein kulinarisches Märchen. Viele hungrig machende Rezepte und Gerichte begleiten den Leser in einem eher reduzierten Setting. Abgesehen vom sympathischen Koch Leif und seinem Gehilfen bleiben alle Personen eher im Hintergrund. Irritiert war ich von einem auftauchenden Geist, der den Roman etwas abstrus werden ließ. Mir hat der Spagat zwischen ernst zu nehmendem kulinarischem Roman und Fantasy-Märchen nicht gefallen, weil er beiden Genres leider nicht gerecht wurde. Der Schreibstil ist sehr detailverliebt, mir oft schon zu ausufernd. Insgesamt ist die Geschichte nett, ich habe sie gerne zum Einschlafen gelesen, weil sie mich in eine wohlige Stimmung hauchte und die detailreiche Sprache zu Müdigkeit führte, aber an die großartige Lennart-Malmkvist-Reihe kommt dieser Roman leider nicht annähernd heran.