Rezension

Schöne Geschichte über die Samtpfoten und die Menschen von Montmartre

Die Katzen von Montmartre - Tessa Korber

Die Katzen von Montmartre
von Tessa Korber

Bewertet mit 4 Sternen

Im Pariser Viertel Montmartre geschehen 2 Verbrechen : auf dem Friedhof wird ein junges Mädchen ermordet aufgefunden und die Katze Grisette, der Schwarm aller Kater des Viertels, verschwindet spurlos. Besteht da etwa ein Zusammenhang?Während sich die menschlichen Ermittlungen unter Kommissar Bonenfant mehr auf den Mord konzentrieren, versucht die Katzengemeinschaft Grisette zu finden.

Zu Beginn des Buches stellt uns die Autorin zunächst die samtpfotigen Hauptcharaktere des Buches vor : den philosophischen Friedhofskater Bonnard, dem die Menschen gern ihre Schicksale anvertrauen, die mütterliche Suzanne, die bei Madame Valladon, der Bäckerin, wohnt, den weisen alten freilebenden Künstlerkater Degas, die reizende Grisette der Kioskbesitzerin, den halbstarken Kater Matisse von Monsieur Matisse und die beiden Lausbuben Miro und Pablo.Doch auch die Geschichten und die Persönlichkeiten der zugehörigen Menschen bringt sie uns nahe, so dass man sich beiden Welten verbunden fühlt.

Der Autorin gelingt es, den Leser tief in die Atmosphäre des Montmartre eintauchen zu lassen, durch Katzenaugen mal ganz anders gesehen aber auch durch die Menschen, die schon lange dort leben und im Viertel beheimatet sind.

Auch wenn ich das Buch nicht als „Thriller“ oder spannungsgeladenen klassischen Krimi bezeichnen möchte, so gibt es dennoch genug Spannungselemente,die den Leser fesseln.

Emotional ist das Buch aber noch berührender. Die menschlichen, aber auch die „kätzischen“ Schicksale gehen dem Leser zu Herzen, sie sind einfühlsam geschildert, vielschichtig und weisen auch einige Überraschungen auf. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, die Beschreibungen von Orten , Menschen und Katzen sind liebevoll und bieten genügend Nahrung für das Kopfkino.

Ein sehr schönes Buch, nicht nur für Katzenfreunde, aber für diese besonders geeignet.