Rezension

Schöne Idee mit viel Potenzial

Seelenläufer - Bianca Fuchs

Seelenläufer
von Bianca Fuchs

Der Tod ihres Großvaters reißt Zoya Saffin den Boden unter den Füßen weg. Doch nie hätte sie damit gerechnet, dass ihre Trauer eine Gabe in ihr auslöst.
Sie wird in die Welt der Seelenläufer gezogen, die sich in den Tiefen der Universität von Cambridge verbirgt. Doch sie fühlt sich nicht dazugehörig, trotz all ihrer Bemühungen.
Dann lernt sie jedoch den Studenten Rob kennen, der mehr zu wissen scheint, als es den Anschein hat. In ihm findet sie jemanden, der sie versteht. Allerdings werden durch diese Verbindung nicht nur die Seelenläufer in Gefahr gebracht, sondern auch Zoya.

„Seelenläufer“ ist Bianca Fuchs Debüt Roman, welchen sie über Books on Demand veröffentlicht hat. Es hat 244 Seiten und ist auf Deutsch.
Die Autorin hat einen sehr angenehmen und fesselnden Schreibstil, weshalb der Einstieg auch sehr leicht fiel und ich ständig weiterlesen wollte. Es konnte mir gut vorstellen, wie es dort aussieht und was die Charaktere fühlen. Die Kapitel haben auch eine angenehme Länge.
Der Prolog war echt gut, auch wenn er traurig gestaltet war. Der Epilog war auch sehr gut, vorallem da er weitere spannende Teile verspricht.
Ihre Idee mit den Seelenläufern gefällt mir wirklich gut und auch die Sache mit den Auren sehen. Es ist mal etwas neues und eine angenehme Abwechslung zu den ganzen Vampiren und Co. Gerne hätte ich etwas mehr Einblicke in die Welt der Seelenläufer gewünscht, weil ich noch immer viele offene Fragen habe und vieles noch nicht verstehe.
Eine schöne Sache sind die ganzen Zitate aus dem „Buch der Seelen“, die jeweils am Anfang eines Kapitels stehen. Dadurch erfährt man ein wenig mehr über diese Gruppe und kann einiges im Buch besser verstehen. Zumindestens erging es mir so.
An manchen Stellen ging es mir ein wenig zu schnell und ich wusste nicht genau was gerade passierte. Manche Stellen hätten auch etwas länger sein können, zum Beispiel wo Rob und Zoya sich treffen oder mit dem Rennen. Auch fehlte für mich die Romanze, was ich aber nicht schlimm finde.

Das Cover ist wirklich toll. Das war auch eines der Gründe, warum ich dieses Buch lesen wollte. Es ist sehr stimmungsvoll und die kräftigen Farben unterstützen es.Der Hintergrund wirkt geheimnisvolles mit den Umrissen der Häuser und der Straße. Die Lichtgestalt steht im Mittelpunkt des Bildes und soll wahrscheinlich Zoya darstellen (was auf jeden Fall passen würde). Ich finde nur ihre Pose ein wenig komisch, auch wenn ich mir denken kann wie sie dort steht.Die Schrift des Titels gefällt mir auch sehr gut und passt zu dem Rest.
Alles in allem ist es echt ein tolles Cover, was die Atmosphäre im Buch wiederspiegelt und auf jeden Fall zu dem Buch und die Thematik passt.

Zoya Saffin ist Studentin am Cambrigde Universität und die Protagonistin des Buches. Ihr Tutor und guter Freund ist Jasper, der ihr zur Seite steht. Durch den Tod ihres Großvaters wurde ihre Gabe ausgelöst. Mir ist Zoya sehr sympathisch. Im Laufe des Buches sieht man  eine gute Verwandlung. Am Anfang war sie noch sehr skeptisch und auch sauer, dass man ihr vieles vorenthalten hat und sie wie ein kleines Kind behandelt hat, am Ende akzeptiert sie jedoch ihr Schicksal und nimmt es an. Sie handelt auch sehr realistisch und nachvollziehbar. Allerdings handelt sie mir an manchen Stellen zu schnell. Auch verstehe ich nicht, wie schnell sie über Rob urteilt und warum sie plötzlich gegen Rob ist.
Jasper ist der Tutor von Zoya und besucht dieselbe Universität wie Zoya. Er ist nett und hilfsbereit und hat einen starken Beschützerinstinkt, allerdings lässt er sich zu sehr von seinen Gefühlen und der Eifersucht leiten. Dennoch kann ich ihm nicht böse sein.
Rob ist ein Student vom Trinitiy College und gilt als ein Seelenräuber. Anfangs mochte ich ihn überhaupt nicht und er war mir auch ein wenig unheimlich. Im Laufe der Geschichte konnte ich ihn jedoch besser verstehen und meine Meinung hat sich über ihn geändert. Mittlerweile mag ich ihn sehr gerne. Schade finde ich es nur, dass er Zoya nicht mehr unterstützt und nicht ganz aus sich herausgekommen ist.
Die Gruppe der Seelenläufer ist sehr interessant. Ich bin allerdings noch nicht ganz warm mit ihnen geworden, weil sie vieles verschwiegen haben und Zoya nicht in ihre Gespräche miteinbezogen haben, obwohl es um sie ging.

Fazit

Mir gefällt das Buch gut, auch wenn der erste Band ziemlich kurz ist. Schlimm ist es aber nicht, denn es ist auch mal angenehm ein kürzeres zu lesen. Es ist dennoch ein schönes Debüt mit kleineren Schwächen, aber mit viel Potenzial. Ich hoffe, man wird in Zukunft noch mehr von Bianca Fuchs hören!
Auch wenn ich kleinere Dinge angemerkt habe, gebe ich diesem Buch 4 von 5 Sternen.