Rezension

Schöner literarischer Adventskalender

Das Wunder auf dem Weihnachtsmarkt -

Das Wunder auf dem Weihnachtsmarkt
von

Bewertet mit 5 Sternen

„...Mit jeder Kerze, die auf dem Adventskranz angezündet wird, wird es heller und die Ankunft von Jesus in der Welt rückt näher...“

 

Das Zitat stammt aus der ersten Geschichte im Buch. Eigentlich wollte Marco nur in Ruhe seine Adventskränze in der Weihnachtsbude verstauen, als ihn ein kleiner Junge anspricht. Der erzählt ihm eine Menge über den Adventskranz. Erst ist Marco genervt, doch das ändert sich.

Im Buch folgen weitere 23 Geschichten. Jede ist anders, manche heiter, andere traurig oder berührend. Manche erzählt von Hilfsbereitschaft. Allen aber ist eines gemeinsam. Am Ende bleibt ein kleines Fünkchen Hoffnung, dass die Weihnachtsfreude auch durch die Zukunft trägt.

Auf drei Geschichten möchte ich kurz eingehen..

Zum Nikolaustag hat der Bürgermeister gefüllte Stiefel auf dem Weihnachtsmarkt versprochen.

 

„...Dass die Ankündigung, den Stiefel zu füllen,unterschiedlich zu verstehen war, dämmerte Bürgermeister Nölde erst jetzt: Die Größe der mitgebrachten Stiefel variierte erheblich….“

 

Natürlich ist ihm eine alle befriedigende Lösung eingefallen.

Kilian fehlen an der Krippe die Schafe. Er bittet einen Hirte, mit seiner Herde auf den Markt zu kommen.

 

„...Tränen liefen über sein Gesicht. Er hatte doch nur die Weihnachtsgeschichte perfekt machen wollen und jetzt war alles schief gegangen...“

 

Was war passiert? Die Schafe hatte sich auf dem Markt selbständig gemacht, während Kilian kurz auf sie aufpassen sollte. Doch die Stimme des Hirten ruft sie schnell zusammen.

Herr Schäfer schickt seine Schüler mit einem festen Geldbetrag auf den Weihnachtsmarkt. Sie sollen etwas kaufen, das eine Beziehung zur Weihnachtsgeschichte hat. Kevin und Leon erscheinen mit einer Wurst. Ihre Antwort:

 

„...Das […] waren die Würste, die von den Hirten auf den Feldern rund um Bethlehem am offenen Feuer gegrillt wurden […] Denn auf nüchternen Magen hätten die den Schrecken bestimmt nicht verkraftet, den ihnen die Engel bereitet haben...“.

 

Der Aufbau der Erzählungen ist ähnlich. Zu Beginn gibt es ein kreisrundes Bild, dass einen Ausschnitt aus dem Weihnachtspuzzle enthält. Danach folgt die Überschrift und eine knapp vier Seiten lange Geschichte. Die erste Seite ist jeweils farbig unterlegt.

Der Schriftstil der Erzählungen ist kindgerecht und lässt sich angenehm lesen. Der christliche Inhalt des Weihnachtsfestes ist in den meisten Erzählungen mehr oder weniger eingebunden.

Doch die Geschichten sind nur die eine Seite des Buches. In beiden Umschlagseiten befindet sich ein Bild vom Weihnachtsmarkt in der Art eines Wimmelbildes. Nach jeder Erzählung gibt dazu eine Suchaufgabe.

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es eignet sich als literarischer Adventskalender zum Vorlesen oder zum Selbstlesen.