Rezension

schöner, unblutiger Krimi

Rauhnächte - Carmen Mayer

Rauhnächte
von Carmen Mayer

Bewertet mit 4 Sternen

Kommissar Braunnagel ist während der Weihnachtsfeiertage und dem Neuen Jahr im Spessart auf Urlaub. Alina. seine langjährige Freundin hat ihn verlassen. Er versucht zur Ruhe zu kommen, die jedoch durch einen Todesfall jäh gestört wird: eine alte Eigenbrötlerin wird mit Genickbruch und einem Strick um den Hals tot aufgefunden. Für die abergläubischen Dorfbewohner ist sofort klar: die Perchten sind für den Tod von Hilda verantwortlich. Zwischen Weihnachten und Neujahr treiben die doch hier ihr Unwesen.

Braunnagel schnüffelt quasi „privat“ herum, da seine Chefin KHK Zeller Hildas Tod für einen bedauerlichen Unfall hält. Die Dorfbewohner hüllen sich in beredtes Schweigen. Nur Hannes, der ein Krämerladen betreibt, lässt hier und da eine Wortspende fallen.

Letzten Endes stellt muss auch Zeller zugeben, dass Hilda eines gewaltsamen Todes gestorben ist, und Braunnagel darf offiziell ermitteln.

Ist es wirklich die habgierige Familie von Hilda, die hinter deren Tod stecken? Oder liegt das Mordmotiv vielmehr Hildas geheimnisvolle Vergangenheit?

Spannung/Schreibstil:

Carmen Mayer versteht es die Leser an der Nase herumzuführen. Gleich mehrere Mordmotive stecken in der Biographie von Hilda. So geht hier um einen veritablen Umweltskandal, Fluchthilfegeschichten aus der DDR und Erbverzichtserklärungen, die eine anderes als die gewünschte Rolle spielen.

Kaum meint man, endlich den Mörder erkannt zu haben, sieht man sich in einer Sackgasse.

Der Schreibstil ist schön flüssig. Wer unblutige Krimis liebt, wird hier nicht enttäuscht.

Eines muss ich allerdings anmerken: lt. Duden heißt es „Raunächte“ von „rau“ wie haarig, Anspielung auf die Dämonen in den 12 Nächten zwischen Weihnachten und Neujahr.

Fazit:

Ein spannend aufgebauter Regionalkrimi, ohne viel Blutvergießen.

Kommentare

gaby2707 kommentierte am 10. Oktober 2016 um 09:12

Danke für die Rezi. Das Buch liegt auch hier bei mir und ich werde nun wohl bald mal einen Blick rein werfen.