Rezension

Schritt für Schritt ins neue Jahrtausend

Das Kaufhaus - Zeit der Wünsche -

Das Kaufhaus - Zeit der Wünsche
von Susanne Berg

Bewertet mit 4 Sternen

1885: Fünf Jahre sind seit der Hochzeit von Flora und Leonhard Tietz vergangen. Die Familie war gewachsen und Eltern von zwei Söhnen, Heinrich und Alfred. Seit der damaligen Übernahme des Weißwarengeschäfts von Alfred Holst hatte sich viel getan. Sie waren mit einem neuen Konzept in Stralsund gestartet und das Glück war ihnen hold. Tatkräft zur Seite stand ihnen Sally, der jüngste Bruder von Flora und dessen Verlobte Anna. Diese hatte er auf Rügen kennen- und lieben gelernt. Auch sie arbeitete fleißig im Geschäft und war allen eine große Stütze. Anna war gebürtig aus Schweinfurt.
Aufgrund von Platzmangel mietete man ein größeres Ladenlokal an. Mit ihren fast dreißig Jahren sprühte Flora immer noch voller Ideen, Tatendrang.
In Gera lebte Leonhards Bruder Oscar mit Onkel Hermann "Hertie" genannt, und Betty, die mit keinem verwandt war. Oscar unterhielt ebenso ein Weißwarengeschäft, spezialisiert auf Spitze. Onkel Hertie war der Mentor von beiden Jungs gewesen. Doch nun hatte sich Hermann auf Drängen des Familienoberhaupts Chaskel, von Oscar das Geld zurückzahlen lassen. Das war Hermann sehr unangenehm und brachte Oscar an den Rand der Pleite. Doch Betty hielt fest zu ihm. Gemeinsam würden sie es schaffen. Chaskel drängte darauf, weil es ja Kapital der Familie sei.
Nun blieb Hermann erst einmal in Stralsund. Das Flora und Leonhard an Standorterweiterungen nachdachten, begrüßte er. Es sollte nach Schweinfurt gehen, Annas Heimat. Dort sollten Sally und Anna das Geschäft leiten. Währenddessen in Gera. Zwischen Betty und Oscar verändert sich die Beziehung und sie wollen heiraten. Das gibt einen Riesenkrach in der Familie. Vor allem heizt Chaskel die ganze Sippe gegen die beiden auf. Nur gut, dass das Geschäft in Gera langsam wieder Fahrt aufnahm. Oscars neues Konzept brachte aber die anderen Kaufleute gegen sich auf.
Der zweite Band über den Werdegang zur Kaufhaus-Kette Hertie lässt sich flüssig lesen. Man ist mit den Personen ja irgendwie schon vertraut, auch Neuankömmlinge passen sich gut ein. Und immer zum passenden Moment ist Onkel Hermann da, der seine Visionen aus Amerika mitgebracht hatte. So langsam nehmen diese Formen an.
Es war erneut eine angenehme Lesezeit, meine Zeitreise.
Die Entwicklung gewisser Personen sind gut geschrieben, nachvollziehbar. So ist "Zeit der Wünsche" nicht nur ein Roman, der die Entwicklung der Kaufhaus-Dynastie zeigt, sondern auch rund um die einzelnen Familien ihr Leben, angetan mit viel Liebe. Aber auch viel, viel Arbeit.
Was mir bei dieser Reihe wirklich gut gefällt, ist die Harmonie der Cover. Alle drei kann man hinten im Buch zusammen abgebildet sehen. Ein wirklich schöner Blickfang.
Ich gebe der Saga über die Kaufhaus-Dynastie "Hertie" gern meine Leseempfehlung.